Bischofskonferenz aktualisiert Broschüre zu Gewaltprävention

Grundlegende Überarbeitung

Die Bischöfe haben eine aktualisierte Auflage ihrer Handreichung zum Umgang mit sexuellem Missbrauch vorgelegt. Die zweite Auflage der Broschüre liege ab sofort in Papierform oder online vor, teilte die Bischofskonferenz mit.

Die Evangelische Kirche in Deutschland veröffentlicht im Januar 2024 eine umfassende Studie zum Thema sexualisierte Gewalt / © Heike Lyding (epd)
Die Evangelische Kirche in Deutschland veröffentlicht im Januar 2024 eine umfassende Studie zum Thema sexualisierte Gewalt / © Heike Lyding ( epd )

Nach der ersten Auflage der Broschüre "Prävention von sexualisierter Gewalt an Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen" aus dem Jahr 2010 berücksichtige die Neuauflage auch die Entwicklungen seitdem und sei grundlegend überarbeitet worden. 

Konzepte zur Prävention entwickeln

Die Handreichung richtet sich demnach an die Verantwortlichen in der Trägerschaft und Leitung katholischer Schulen und die Verantwortlichen für schulische Ganztagsangebote und in Internaten. Sie solle eine Grundlage bieten, auf der Träger und Einrichtungen Konzepte zur Prävention von sexualisierter Gewalt entwickeln können.

Bischof Heinrich Timmerevers / © Dominik Wolf (KNA)
Bischof Heinrich Timmerevers / © Dominik Wolf ( KNA )

Verantwortlich für die Handreichung ist die Kommission für Erziehung und Schule der Bischofskonferenz. Der Kommissionsvorsitzender, der Dresdner Bischof Heinrich Timmerevers, betonte, dass sexualisierte Gewalt im scharfen Gegensatz zum Auftrag der Kirche stehe, junge Menschen bei der Entwicklung und Entfaltung ihrer Persönlichkeit zu unterstützen. "Eine systematische Prävention von sexualisierter Gewalt gehört daher zum Profil und zu den Qualitätsmerkmalen von katholischen Schulen, schulischen Ganztagsangeboten und Internaten.

Diese katholischen Bildungseinrichtungen sollen gestärkt werden und müssen Schutz- und Kompetenzorte für Kinder und Jugendliche sein."

Bisher drei Bischofsrücktritte wegen Umgang mit Missbrauch

In Deutschland sind bisher drei amtierende Bischöfe oder kirchenleitende Personen wegen Fehlern im Umgang mit dem Missbrauchsskandal zurückgetreten.

Im Juli 2010 trat die Hamburger evangelische Bischöfin Maria Jepsen in Zusammenhang mit einem Missbrauchsskandal zurück. Der damals 65-Jährigen war vorgeworfen worden, 1999 über Fälle sexualisierter Gewalt in einer Kirchengemeinde in Ahrensburg informiert worden zu sein, ohne ausreichende Konsequenzen gezogen zu haben. Ein Ermittlungsverfahren wurde jedoch bald eingestellt, da laut Staatsanwaltschaft kein Gesetzesverstoß vorlag.

Ein Betroffener von sexuellem Missbrauch durch einen katholischen Priester steht in der Kirche, in der das Verbrechen stattgefunden hat. / © Harald Oppitz (KNA)
Ein Betroffener von sexuellem Missbrauch durch einen katholischen Priester steht in der Kirche, in der das Verbrechen stattgefunden hat. / © Harald Oppitz ( KNA )

 

Quelle:
KNA