Bischöfe und Laien halten an Synodalem Ausschuss fest

Ohne beschlossene Satzung

Nach einer Intervention des Vatikans haben die deutschen Bischöfe im Februar einen Beschluss zum Synodalen Ausschuss von ihrer Tagesordnung gestrichen. Der nächste Termin des Gremiums wird aber nicht gestrichen.

Irme Stetter-Karp und Bischof Georg Bätzing / © Max von Lachner (SW)
Irme Stetter-Karp und Bischof Georg Bätzing / © Max von Lachner ( SW )

Auch ohne beschlossene Satzung soll das nächste Treffen des Synodalen Ausschusses wie geplant stattfinden. "Fest steht für uns zum jetzigen Zeitpunkt, dass wir am Termin der zweiten Sitzung des Synodalen Ausschusses im Juni 2024 in Mainz festhalten wollen", heißt es in einem Brief an die Ausschuss-Mitglieder, das dem Portal katholisch.de vorliegt.

Geschrieben wurde der Brief am Donnerstag vom Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Georg Bätzing, und der Vorsitzenden des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp.

Irme Stetter-Karp / © Max von Lachner (SW)
Irme Stetter-Karp / © Max von Lachner ( SW )

Es sei geplant gewesen, im Rahmen der zweiten Sitzung des Synodalen Ausschusses am 14. und 15. Juni in Mainz schon auf Basis einer beschlossenen Satzung in die inhaltliche Arbeit einzusteigen, heißt es in dem Schreiben. Doch hatten die Bischöfe bei ihrer Frühjahrsvollversammlung in Augsburg im Februar darauf verzichtet, wie geplant die Satzung zu verabschieden.

Mahnung aus dem Vatikan

Zuvor hatte es eine entsprechende Mahnung aus dem Vatikan gegeben, unterzeichnet von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, dem Präfekten des Dikasteriums für die Glaubenslehre, Kardinal Victor Fernandez, und dem Präfekten des Dikasteriums für die Bischöfe, Kardinal Robert Prevost.

Das habe "bei vielen Katholikinnen und Katholiken in Deutschland ganz unterschiedliche Emotionen hervorgerufen, die wir als Präsidentin und Präsident des Synodalen Ausschusses sehr gut nachvollziehen können", so Bätzing und Stetter-Karp.

 Pietro Parolin
 / © Gordon Welters (KNA)
Pietro Parolin / © Gordon Welters ( KNA )

Dennoch solle die inhaltliche Arbeit des Ausschusses weitergeführt werden, betont das Präsidium. "Um dies gemeinsam auszuloten, haben wir für den 20. März 2024 eine außerordentliche Sitzung der Gemeinsamen Konferenz von Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken angesetzt."

Mehrfache Mahnungen aus dem Vatikan

Der Vatikan hatte in den vergangenen Jahren schon mehrfach erklärt, die Kirche in Deutschland sei nicht befugt, ein gemeinsames Leitungsorgan von Laien und Klerikern einzurichten. Dies aber sieht der Synodaler Weg vor.

Bischof Georg Bätzing (m.) auf der fünften Synodalversammlung / © Maximilian von Lachner (SW)
Bischof Georg Bätzing (m.) auf der fünften Synodalversammlung / © Maximilian von Lachner ( SW )

Der im vergangenen November konstituierte Synodale Ausschuss soll die Einrichtung eines Synodalen Rates vorbereiten. In diesem Gremium wollen Bischöfe und katholische Laien ihre Beratungen über die Themen Macht, Rolle der Frau, Sexualmoral und priesterliche Lebensform fortsetzen und gemeinsam entscheiden. 

Vier deutsche Ortsbischöfe hatten sich gegen eine Mitarbeit im Ausschuss und gegen eine Finanzierung des Projekts über den Verband der Diözesen Deutschlands ausgesprochen.

Synodaler Ausschuss

Der Synodale Ausschuss ist ein Ergebnis des Reformprojekts Synodaler Weg zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland. Er soll unter anderem die Einrichtung eines Synodalen Rates vorbereiten. In diesem neuen Gremium wollen Bischöfe und Laien ihre Beratungen über mögliche Reformen in der Kirche fortsetzen, die sie bei dem 2019 gestarteten Synodalen Weg begonnen haben.

Symbolbild Synodaler Weg / © Maximilian von Lachner (SW)
Symbolbild Synodaler Weg / © Maximilian von Lachner ( SW )
Quelle:
KNA