"Paul Josef Cordes war das Aushängeschild für die weltweite Koordination und Unterstützung in der Katastrophenhilfe. Er ging an die Orte, wohin keiner reisen möchte", erklärte Bätzing am Freitag in Bonn. Dabei habe Cordes auf das Elend in den Flüchtlingslagern Afrikas, auf Menschenrechtsverletzungen weltweit und ungezählte kriegerische Konflikte aufmerksam gemacht.
"Unvergessen ist dabei für uns, dass Erzbischof Cordes jener war, der nach dem Sturz des Regimes von Saddam Hussein im Irak der erste Kirchenvertreter war, der dort Aufbauhilfe leistete", so Bätzing.
Standfestigkeit und Prinzipientreue, ein festes theologisches Bild und hintergründiger Humor hätten Paul Josef Cordes ausgezeichnet.
"Dabei scheute er sich nicht, in aktuelle kirchenpolitische und theologische Debatten einzugreifen und die römische Sichtweise darzulegen. Er blieb klar in der Sache und verbindlich im Ton", erklärte Bätzing.
Verdienste für die Weltjugendtage
Auch würdigte der Bischofskonferenz-Vorsitzende die Verdienste des Kardinals für die Weltjugendtage der katholischen Kirche. Cordes gilt als einer der Erfinder dieser Großereignisse der kirchlichen Jugend.
Für ihn sei das Engagement für die junge Generation eine zentrale Aufgabe gewesen, die ihn bis zum Ende seines Lebens geprägt habe. Weltjugendtage, so Bätzing, "hätte es ohne das beherzte Engagement von Kardinal Cordes nicht gegeben".
Cordes starb am frühen Freitagmorgen (15. März) in Rom. Vier Jahre war er als Weihbischof im Erzbistum Paderborn Mitglied der Deutschen Bischofskonferenz (1976 bis 1980). Weitere Stationen waren von 1980 bis 1995 als Vizepräsident des Päpstlichen Rates für die Laien und von 1995 bis 2007 als Präsident des Päpstlichen Rates für die karitative und Katastrophenhilfe, Cor Unum. 2007 wurde Cordes von Papst Benedikt XVI. (2005-2013) zum Kardinal ernannt.