Bischof Bätzing verurteilt Angriff des Iran auf Israel

"Spiel mit dem Feuer"

"Gott sei Dank" seien größere Schäden offenbar verhindert worden - dennoch zeigt sich der Vorsitzende der Bischofskonferenz zutiefst besorgt. Die Lage dürfe nach dem iranischen Angriff auf Israel nicht eskalieren.

Bischof Georg Bätzing / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Georg Bätzing / © Harald Oppitz ( KNA )

Eine "dramatische Eskalation der ohnehin furchtbaren Situation im Nahen Osten" sieht der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing. Der Angriff des Iran auf Israel sei "ein Spiel mit dem Feuer, das nachdrücklich verurteilt werden muss", erklärte der Limburger Bischof am Sonntag. In der Nacht hatte der Iran rund 300 ballistische Raketen und Drohnen auf Israel abgefeuert.

Nun müsse alles dafür getan werden, dass der Nahe Osten "nicht in einen regionalen Krieg mit unabschätzbaren Folgen" gerate, mahnte Bätzing: "Dies wäre eine Katastrophe für diese Weltgegend und eine dramatische Gefährdung des Weltfriedens." Er appellierte an alle Verantwortlichen, auch in Israel, eine "Eskalationsdynamik" zu vermeiden. Der Bischof rief zudem zum Gebet für alle Opfer auf, die im Heiligen Land bereits zu beklagen seien.

Iran sieht einen Erfolg

Israel kündigte nach dem iranischen Angriff entschiedene Vergeltung an. 99 Prozent des ballistischen Materials wurde laut Medienberichten von Israel, den USA, Großbritannien, Jordanien und offenbar auch Frankreich abgefangen, teilweise bereits über Syrien und Jordanien. Der Iran bezeichnete den Vergeltungsschlag derweil als erfolgreich.

Die militärischen Notfallpläne in Israel sind verschärft; bis Montagabend sind dort alle Bildungsaktivitäten und Schulveranstaltungen sowie größere Menschenansammlungen verboten. Die deutsche Bundesregierung berief am Morgen einen Krisenstab ein. 

Israel

Kinder mit israelischer Flagge (shutterstock)

Israel ist Einwandererland, Schmelztiegel verschiedener Kulturen und Wiege zweier Weltreligionen. Ursprünglich agrarisch geprägt, hat sich das Land zu einer der führenden Hightech-Nationen der Welt entwickelt. Gleichzeitig ist die stark segmentierte Gesellschaft voller Gegensätze. Strengreligiöse treffen auf säkulare Israelis, europäischstämmige Juden auf jüdische Einwanderer aus arabischen Staaten, jüdische auf arabische Israelis.

Quelle:
KNA