Der Präsident des internationalen katholischen Missionswerk missio München, Wolfgang Huber, zeigt sich erschüttert angesichts der jüngsten Überschwemmungen in Kenia. "Das Leid der von den verheerenden Überschwemmungen betroffenen Menschen ist grauenhaft", sagte Huber am Dienstag, der sich derzeit im Land aufhält. Sturzfluten hätten im Armenviertel Mathare in Nairobi eine drastische Zerstörung angerichtet. Viele Familien hätten alles verloren.
"Es trifft wie so oft die Ärmsten am schlimmsten: Die Slums liegen niedriger, die Straßen dort sind weniger gut befestigt, und die mit schlichten Materialien gebauten Häuser können dem Wasser kaum standhalten", führte der missio-Präsident weiter aus. In Mathare lebten Familien, die das Hilfswerk in den zurückliegenden Jahren unterstützt habe. Über die Caritas Nairobi sei etwa die Berufsausbildung junger Menschen finanziert worden, um ihnen eine Zukunftsperspektive zu bieten.
20.000 Menschen obdachlos
"Mich hat die schreckliche Nachricht vom Tod eines jungen Mannes, der an unserem Projekt teilgenommen hatte, tief erschüttert. Er ist während der heftigen Regenfälle der vergangenen Tage in den Fluten hier ertrunken. Wir beten für ihn, seine Familie und Freunde", sagte Huber. Landesweit wurden laut kenianischem Roten Kreuz bisher 69 Opfer infolge der Überschwemmungen gezählt, knapp 20.000 Menschen wurden obdachlos. Die massiven Regenfälle hätten zudem fast 40.000 Häuser schwer beschädigt und 35 Schulen zerstört. Tausende von Nutztieren seien ums Leben, Felder vernichtet worden.
Die missio-Projektpartnerinnen und -partner verteilen aktuell Decken, Essen und Kleidung an die Betroffenen, wie es heißt. "Sie packen an, um die schlimmste Not zu lindern und schaffen Zufluchtspunkte in dem Chaos, das hier nach wie vor herrscht und sich leider allen Prognosen nach noch fortsetzen wird", berichtete der missio-Präsident.