Der emeritierte katholische Bamberger Erzbischof Ludwig Schick feiert am Sonntag seinen 75. Geburtstag. Papst Franziskus hatte den Geistlichen zum 1. November 2022 auf dessen eigenen Wunsch in den Ruhestand versetzt.
Schick hatte damals betont, er wolle nun "außer Dienst, aber zu Diensten" sein. Der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte er auf Anfrage, dass das bisher gut klappe: Er werde "für Firmungen, Festgottesdienste, Vertretungen, zu Vorträgen, Einkehrtagen und Exerzitien angefragt" und sage gern zu, wenn er Zeit habe. Er sei "Gott sei Dank" gut beschäftigt. Da er nicht mehr so viele Verpflichtungen habe, könne er mehr lesen, studieren, aber auch beten und wissenschaftlich arbeiten.
Zuversichtlicher Blick aufs Erzbistum
Auf das Erzbistum Bamberg blicke er mit Zufriedenheit und Zuversicht, so Schick. Er selbst habe als Erzbischof nach seinen Möglichkeiten die Botschaft des Evangeliums verkündet, sehe aber auch eigene "Schwächen, Fehler und Versagen".
Schick, der ursprünglich nicht Priester, sondern Arzt werden wollte, hatte das Erzbistum Bamberg seit 2002 geleitet. Ab 2006 war er 15 Jahre lang Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz. Vor seiner Zeit in Bamberg wirkte der gebürtige Hesse als Professor für Kirchenrecht, bevor er ab 1995 Generalvikar und ab 1998 Weihbischof im Bistum Fulda war.
Gesellschaftliche Debatten
Als Erzbischof äußerte er sich immer wieder zu gesellschaftlichen Debatten, wofür er auch angefeindet wurde: Nachdem er in einem Interview gesagt hatte, dass er auch einen muslimischen Bundespräsidenten akzeptieren würde, bekam er 2016 nach einer Kampagne der AfD Todesdrohungen. Auch zu Reformen in der Kirche äußerte Schick sich wiederholt. So sprach er sich dafür aus, verheiratete Männer in Einzelfällen mit einer Ausnahmegenehmigung zu Priestern zu weihen. Zudem könnten Frauen zu Diakoninnen geweiht werden.
Im Ruhestand ist Schick weiter in den sozialen Medien aktiv und geht regelmäßig joggen. Als Vorsitzender des Stiftungsrats der Maximilian-Kolbe-Stiftung setzt er sich für die Versöhnung zwischen Menschen über nationale Grenzen hinweg ein.