Papst Franziskus ist ein absoluter Frühaufsteher. Er stehe jeden Morgen um vier Uhr auf und fange um fünf mit dem Beten an, so der Papst in einem Gespräch mit Jesuiten bei seiner jüngsten Ostasienreise. Das Gespräch hinter verschlossenen Türen wurde aufgezeichnet und am Dienstag vorab in Auszügen in der Tageszeitung "Corriere della Sera"» veröffentlicht.
Das frühe Aufstehen sei auch ein Folge des Alters, räumte der 87-Jährige ein. Er bete mehrere Male am Tag, auch am Abend. Manchmal schlafe er beim Beten ein. "Aber wenn das passiert, ist es kein Problem. Das zeigt mir, dass ich mich bei Gott wohl fühle. Ich ruhe mich aus, indem ich bete."
Papst sein ist nicht schwerer als Pfarrer sein
Das Gespräch führte der Papst am 4. September in Indonesiens Hauptstadt Jakarta mit mehreren Dutzend Jesuiten. Darin antwortet er auf die Frage, was das schwerste Kreuz sei, das er als Papst zu tragen habe: "Papst zu sein, ist ein Kreuz wie jedes andere. Jeder trägt sein Kreuz. Der Herr begleitet und tröstet dich, und er gibt dir Kraft. Vielleicht übertreibe ich, aber Papst zu sein ist weder viel schwieriger noch wirklich anders als Priester, Ordensfrau oder Bischof zu sein."
In Erinnerung an einen Kardinal, der vor seiner Wahl zum Papst gerufen haben soll: "Das wird ein Desaster!", erklärte der Papst scherzhaft: "Der Herr wird am Ende sagen, ob es ein Desaster gewesen sein wird." Gespräche mit örtlichen Mitgliedern des Jesuitenordens führt der Papst bei fast jeder seiner Auslandsreisen. Der dabei stets anwesende Journalist und Jesuit Antonio Spadaro veröffentlicht die Mitschrift später in der Jesuitenzeitschrift "Civilta Cattolica".