Bischof Oster sieht keine verborgene Agenda bei der Weltsynode

"Offener Prozess"

Bischof Stefan Oster erkennt bei der Weltsynode in Rom keine "hidden agenda". Er lobte den offenen Austausch. Dem kirchlichen Sender EWTN sagte er am Mittwoch: "Da bin ich ehrlich überzeugt, das ist ein offener Prozess".

Der Passauer Bischof Stefan Oster ist einer der deutschen Teilnehmer bei der Weltsynode in Rom  / © Paolo Galosi/Romano Siciliani (KNA)
Der Passauer Bischof Stefan Oster ist einer der deutschen Teilnehmer bei der Weltsynode in Rom / © Paolo Galosi/Romano Siciliani ( KNA )

"Man sieht, es ist alles eingeflossen, was wir besprochen haben." Die heiklen Themen, die man in Deutschland gerne bespreche, seien in Studiengruppen ausgelagert worden. Aber im Grunde seien aktuell fast alle in der Synodenaula mit dem Text zum Thema Synodalität zufrieden.

Stefan Oster, Bischof von Passau, ist einer der deutschen Teilnehmer bei den Beratungen der Weltsynode  / © Julia Steinbrecht (KNA)
Stefan Oster, Bischof von Passau, ist einer der deutschen Teilnehmer bei den Beratungen der Weltsynode / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Das Zuhören üben

Synodalität zeige sich darin, den anderen in seiner Meinung und in seiner Andersheit wahrnehmen zu lernen und dabei immer wieder um den Heiligen Geist zu bitten. "Wir üben Zuhören", erklärte der Bischof von Passau in Rom. Darüber hinaus sei es wichtig, das Handeln der Kirche transparent zu machen, als Leitungsperson Rechenschaft abzulegen und das eigene Handeln zu evaluieren. Weiter sagte Oster: "Wenn wir uns tatsächlich bekehren lassen, voneinander und durch den Heiligen Geist, dann ist wirklich viel gewonnen für die Kirche von morgen."

Leben in der Komfortzone

Oster berichtet über "nachdrückliche und nachhallende Begegnungen" mit Synodalen aus aller Welt. Ein Südkoreaner habe berichtet, wie Christen in Nordkorea leben. Ein Synodaler aus Nepal habe berichtet, dass er ins Gefängnis kommen könne, wenn er jemanden zum christlichen Glauben bringe. Und ein Priester aus Nigeria habe erzählt, wie es den Menschen im Norden seines Landes gehe, die dem islamistischen Terror ausgesetzt seien: "Da denkt man sich: Um Gottes Willen! Erstens: Wie geht es anderen Christen in den Welt? Und zweitens: Wir leben wirklich in der Komfortzone in unseren Ländern, wo wir unseren Glauben frei leben können."

Weltsynode 2021-2024

Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.

Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.

Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA