Papst segnet Schlüssel neuer Häuser für Obdachlose in 13 Ländern

Hilfe für 10.000 Menschen

2017 hat Papst Franziskus den Welttag der Armen eingeführt, um an die Situation der Bedürftigen zu erinnern. Jetzt gibt er einer neuen Initiative gegen Obdachlosigkeit seinen Segen.

Papst Franziskus beim Welttag der Armen / © Alessandra Tarantino (dpa)
Papst Franziskus beim Welttag der Armen / © Alessandra Tarantino ( dpa )

Papst Franziskus hat am Sonntag im Petersdom symbolisch 13 Schlüssel für Häuser gesegnet, die in 13 Ländern für obdachlose Familien entstehen. Die Zeremonie fand vor der Messe anlässlich des Welttags der Armen statt, wie das Portal "Vatican News" mitteilte. 

Das Projekt "13 Häuser" ist eine Initiative des christlichen Netzwerks "Vinzentinische Familie", das in 160 Ländern aktiv ist. Es geht demnach auf die Tradition des heiligen Vinzenz von Paul zurück, der 1643 in Paris mit Hilfe einer königlichen Schenkung 13 Häuser für Straßenkinder eröffnete. 

Hilfe für Obdachlose / © UfaBizPhoto (shutterstock)

Die Gebäude boten nicht nur Schutz, sondern auch Bildung, sagte Koordinator Mark McGreevey laut "Vatican News". Das Projekt solle weltweit etwa 10.000 Menschen helfen. Die Häuser entstehen unter anderem in Syrien, Australien, Tansania und Großbritannien.

Mittagessen mit 1.300 Bedürftigen

Im Gottesdienst zum 8. Welttag der Armen rief Franziskus dazu auf, die Not bedürftiger Menschen nicht zu ignoreren und sich für Gerechtigkeit einzusetzen. Dazu sollten die Menschen ihren Lebensstil und den Umgang mit der Umwelt ändern sowie ihre Güter mit armen Menschen teilen. 

Auch sollten sie sich sozial und politisch engagieren, forderte Franziskus. Nach dem Gottesdienst wollte er mit
1.300 Bedürftigen in der vatikanischen Audienzhalle zu Mittag essen.

Alleinerziehende weiter am stärksten von Armut bedroht

Alleinerziehende Familien sind laut einem Bericht der Bertelsmann-Stiftung nach wie vor die am stärksten von Armut betroffene Familienform in Deutschland. Daran habe sich seit Jahren nichts geändert, heißt es in der am Dienstag in Gütersloh veröffentlichten Analyse. Demnach waren im vergangenen Jahr fast 700.000 alleinerziehenden Familien armutsgefährdet. Das sind 41 Prozent. Bei Paarfamilien waren es zwischen 8 Prozent (bei einem Kind) und 30 Prozent (bei drei und mehr Kindern).

Alleinerziehende: Besonders armutsgefährdet  / © Marcel Kusch (dpa)
Alleinerziehende: Besonders armutsgefährdet / © Marcel Kusch ( dpa )
Quelle:
KNA