Für Ethikratsvorsitzenden Frister sind Kirchen gewichtige Stimme

Ethikrat legt Wert auf Positionen der Kirchen

In ethischen Debatten werden die Positionen der Kirchen weiter gehört. Das bekräftigt der neue Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, auch wenn ein erheblicher Teil der Menschen in Deutschland nicht religiös sei.

Kirchtürme mit Kreuz und Hahn / © Markus Nowak (KNA)
Kirchtürme mit Kreuz und Hahn / © Markus Nowak ( KNA )

Die Haltung der Kirchen fließt in die Arbeit des Deutschen Ethikrats ein. "Die Kirchen haben nach wie vor in ethischen Auseinandersetzungen eine gewichtige Stimme", erläuterte der neue Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Helmut Frister, im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Mittwoch in Berlin. Daher schaue sich der Ethikrat diese Positionen stets an. Auf der anderen Seite sei Deutschland ein pluralistisches Land und der Ethikrat müsse alle Menschen in den Blick nehmen. "Ein erheblicher Teil der Menschen ist nicht religiös", so Frister.

Der 67-jährige Rechtswissenschaftler Frister ist seit Mitte November neuer Vorsitzender des Ethikrats. Das Gremium mit derzeit 25 Mitgliedern war nach einer monatelangen Hängepartie erst im Herbst durch Bundestag und Bundesrat neu besetzt worden. Fristers Seine Amtsvorgängerin Alena Buyx war nach zwei Amtsperioden regulär ausgeschieden. Weitere Mitglieder des Rats sind unter anderen die Sozialwissenschaftlerin Jutta Almendinger oder die Theologin Petra Bahr.

AfD-Kandidat durchgefallen

Der Kandidat der AfD-Fraktion hatte im Bundestag die nötige Mehrheit verfehlt. Aus Sicht Fristers zu Recht. Die betreffende Person sei vorbestraft gewesen. "Der Vorschlag war eine ziemliche Provokation, und entsprechend war es verständlich, dass der Bundestag den Vorschlag abgelehnt hat."

Deutscher Ethikrat

Der Deutsche Ethikrat ist ein unabhängiger Sachverständigenrat, der Politik und Gesellschaft in ethischen Fragen berät und Empfehlungen vorlegt. Ziel ist die naturwissenschaftlich-medizinische, ethische, rechtliche und sozialwissenschaftliche Begleitung. Zudem soll er als Dialogforum die öffentliche Debatte voranbringen und mit vergleichbaren Institutionen in anderen Ländern zusammenarbeiten.

Alena Buyx, Vorsitzende Deutscher Ethikrat, Sigrid Graumann, Sprecherin der AG Pandemie des Deutschen Ethikrates, und Volker Lipp, Stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Ethikrates, Pressekonferenz  / © Michael Kappeler (dpa)
Alena Buyx, Vorsitzende Deutscher Ethikrat, Sigrid Graumann, Sprecherin der AG Pandemie des Deutschen Ethikrates, und Volker Lipp, Stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Ethikrates, Pressekonferenz / © Michael Kappeler ( dpa )
Quelle:
KNA