Nayib Bukele, ein Nachfahre palästinensischer Einwanderer, war ein Geschäftsmann und Bürgermeister der Hauptstadt San Salvador, bevor er im Mai 2019 Präsident wurde. Er ist der erste seit Ende des Bürgerkrieges 1992, der keiner der zwei großen Parteien angehört. Nach eigenen Angaben ist er weder links noch rechts, seine Sozialpolitik ist konservativ.
"Wir können bestätigen", twitterte Bukele jüngst, "dass wir den Montag, den 25. Mai, mit landesweit 0 Morden abgeschlossen haben." Wohl in kaum einem anderen Land wäre das eine Nachricht. El Salvador hat aber nach den jüngsten Statistiken die höchste Mordrate der Welt. Vor zwei Jahren waren es 51 Morde pro 100 000 Einwohner, 2015 sogar doppelt so viele. Seit Bukeles Amtsantritt ist die Zahl nach Angaben von Sicherheitsminister Rogelio Rivas um gut 70 Prozent gesunken.
Bukele hat dies mit seinem "Plan territorialer Kontrolle" erreicht, der bisher vor allem aus einer erhöhten Präsenz des Militärs besteht. In jedem Fall beschert der Rückgang der Gewalt Bukele laut Umfragen Zustimmungswerte von mehr als 80 Prozent. Das änderte sich trotz heftiger Kritik ziviler Organisationen auch nicht, als er im Februar Soldaten im Parlament aufmarschieren ließ. Er wollte damit die überwiegend oppositionellen Abgeordneten drängen, für die Finanzierung seines Sicherheitsplans zu sorgen.
(Quelle: dpa, 28.05.2020)