Der Kölner katholische Theologe und Historiker Helmut Moll ist Herausgeber des Martyrologiums "Zeugen für Christus" mit Lebensbildern von rund 1.000 deutschen und deutschstämmigen Märtyrern. Das zweibändige Werk im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz ist inzwischen in achter, erweiterter und aktualisierter Auflage 2024 erschienen und umfasst auch Märtyrer des 20. Jahrhunderts.
Moll gab das Werk erstmals 1999 auf Anregung von Papst Johannes Paul II. heraus. Die Publikation enthält Einträge über Christen, für die Selig- und Heiligsprechungsverfahren abgeschlossen, eingeleitet oder geprüft wurden. Sie ist in vier Kategorien unterteilt: Opfer der NS-Zeit, der kommunistischen Verfolgung, "Blutzeugen" aus Missionsgebieten sowie Schicksale von Mädchen und Ordensschwestern. Für das Werk haben rund 160 Fachleute Märtyrer-Porträts erarbeitet.
Moll gilt als Experte für Exorzismus und die Erforschung von Heiligendarstellungen. Der Geistliche ist Beauftragter des Erzbistums Köln für Selig- und Heiligsprechungen. Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., war sein Doktorvater.
Moll wurde am 2. Juli 1944 in Euskirchen geboren. Er studierte Geschichte und katholische Theologie in Bonn, Tübingen, Rom, Münster und Regensburg, wo er 1973 bei Joseph Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI, promovierte. Drei Jahre später empfing er in Köln die Priesterweihe. Von 1984 bis 1995 war Moll Mitarbeiter der Glaubenskongregation im Vatikan, wo er sich etwa mit der künstlichen Befruchtung aus theologischer Sicht befasste. Zudem war er von 1993 bis 2004 Berater der Selig- und Heiligsprechungskongregation. Seit 1998 ist er für mögliche Selige und Heilige aus dem Erzbistum Köln zuständig.
Johannes Paul II. ernannte Moll 1995 zum Päpstlichen Ehrenprälaten. Er ist Mitglied des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Zudem gehört er dem wissenschaftlichen Beirat der Görres-Gesellschaft an. (kna/DR/Stand 04.10.2024)