Anders Arborelius

Kardinal und Bischof von Stockholm
Kardinal Anders Arborelius, Bischof von Stockholm, im Juni 2017 im Petersdom im Vatikan. / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)

Er ist Schwedens erster und einziger Kardinal und erfreut sich innerhalb seines Heimatlandes großer Beliebtheit. Anders Arborelius wurde am 24. September 1949 geboren und verbrachte seine Kindheit und Jugend im südschwedischen Lund. Als 20-Jähriger konvertierte der Lutheraner zum Katholizismus und trat zwei Jahre später in den Orden der Karmeliten ein.

Arborelius absolvierte ein Magisterstudium in modernen Sprachen. Neben Schwedisch und Englisch beherrscht er auch Deutsch und Spanisch. Theologie studierte er im belgischen Brügge und in Rom.

Am 8. September 1979 wurde er in Malmö zum Priester geweiht. 1998 machte Papst Johannes Paul II. den Ordensmann zum Bischof von Stockholm. Damit war er der erste katholische Bischof schwedischer Herkunft seit der lutherischen Reformation im Jahr 1500 in Schweden.

Von 2005 bis 2015 war er Präsident der Skandinavischen Bischofskonferenz, 2015 wurde er zum Vizepräsidenten gewählt. Von 2002 bis 2009 war er Mitglied der Präsidialkommission des Päpstlichen Rates für die Familie.

Am 21. Januar wurde er zum Konsultor des Päpstlichen Rates für die Laien ernannt.

Papst Franziskus ernannte ihn 2017 zum Kardinal. 

Über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurde Arborelius durch die Affäre um den Holocaust-Leugner Richard Williamson, einen Bischof der traditionalistischen Piusbruderschaft. Arborelius sagte in einem Interview, er habe den Vatikan über umstrittene Äußerungen von Williamson vor der Aufhebung von dessen Exkommunikation informiert. Damit brachte er die vatikanischen Behörden in Erklärungsnot.

Arborelius ist Mitglied der vatikanischen Kleruskongregation, die für Fragen der Bildung und pastoralen Arbeit von Priestern und Diakonen sowie für die Aufsicht über Finanzangelegenheiten zuständig ist. Zudem sitzt er im päpstlichen Einheitsrat, der den Papst beim Thema Ökumene berät.

Der 75-Jährige gilt als volksnah und bescheiden. In Stockholm ist er regelmäßig mit der U-Bahn unterwegs.  

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