Auf Initiative des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Aachen hissen Pfarreien und Ortsgruppen am Jugendsonntag, dem 30. Mai, die Regenbogenfahne. "Damit zeigen sie, dass sie die Nachricht der Glaubenskongregation in Rom im März dieses Jahres, Segnungen für gleichgeschlechtliche Paare weiterhin verbieten zu wollen, nicht hinnehmen", erklärte der BDKJ-Diözesanverband Aachen am Mittwoch. An der Aktion "Flagge zeigen" beteiligen sich laut Angaben rund 80 Gemeinden.
BDJK: Heilung statt Diskriminierung
"Gemeinsam setzen sie ein Signal für eine lebensnahe und menschenzugewandte Kirche, in der Menschen Heilung erfahren können, statt Verletzung und Diskriminierung", so der Verband. Die Entscheidung aus dem Vatikan stoße bei vielen Mitarbeitenden in der Kirche und bei den Kinder- und Jugendverbänden auf Empörung und Unverständnis.
Mitte März hatte die römische Glaubenskongregation erklärt, die katholische Kirche habe nicht die Vollmacht, gleichgeschlechtliche Verbindungen zu segnen. Denn zu diesen gehörten sexuelle Aktivitäten außerhalb der Ehe von Mann und Frau, schrieb sie zur Begründung. Gott segne sündige Menschen, nicht aber die Sünde. Als Reaktion wurden deutschlandweit Kirchen mit der Regenbogenfahne beflaggt. Der Aachener Bischof Helmut Dieser hatte sich bereits zuvor für eine Öffnung der katholischen Sexuallehre ausgesprochen.