Bischöfe erinnern an Flucht und Vertreibung der Deutschen

"Sie erwarten unsere Hilfe"

Zum Weltflüchtlingstag haben die katholischen Bischöfe in Deutschland an die Millionen Opfer von Flucht und Vertreibung in Folge des Zweiten Weltkriegs erinnert. Dieser Tag wird seit 2001 immer am 20. Juni begangen.

Hand eines Asylbewerbers hinter Maschendrahtzaun / © Jens Büttner (dpa)
Hand eines Asylbewerbers hinter Maschendrahtzaun / © Jens Büttner ( dpa )

"Mancher möchte diese Tatsache der deutschen Geschichte in die Vergangenheit verbannen. Aufgrund der gegenwärtigen Erfahrungen in Europa ist das aber nicht möglich", erklärte der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für die Vertriebenen- und Aussiedlerseelsorge, Weihbischof Reinhard Hauke, am Dienstag in Bonn.

Geschichte fordert zur Lösungssuche auf

"Die Opfer von Flucht und Vertreibung begegnen uns vor unserer Haustür oder in den Medien. Sie erwarten unsere Hilfe", sagte der Erfurter Weihbischof auch mit Blick auf aktuell Hunderttausende ukrainische Flüchtlinge in Deutschland.

Weihbischof Reinhard Hauke / © Dominik Wolf (KNA)
Weihbischof Reinhard Hauke / © Dominik Wolf ( KNA )

Politik und Gesellschaft müssten sich mit den Ursachen von Flucht und Vertreibung befassen und "Wege suchen, wie dieses Faktum der Geschichte in Zukunft verhindert werden kann". Die Erfahrungen der deutsche Geschichte forderten dazu auf, heute nach Wegen des Friedens und der Versöhnung zu suchen.

Weltflüchtlingstag

Der Weltflüchtlingstag ist ein von den Vereinten Nationen eingerichteter Aktionstag, der seit 2001 am 20. Juni stattfindet. Bereits seit 1914 gibt es den Welttag des Migranten und Flüchtlings (auch Welttag der Migranten und Flüchtlinge; kurz Weltflüchtlingstag), ein jährlich am 19. Januar stattfindender, kirchlicher Gedenktag für Flüchtlinge und Migranten. Er wurde erstmals 1914 von Papst Benedikt XV. mit dem Dekret Ethnografica studia ausgerufen.

Flüchtlingslager auf Zypern / © Andrea Krogmann (KNA)
Flüchtlingslager auf Zypern / © Andrea Krogmann ( KNA )
Quelle:
KNA