Der Krieg sei durch nichts zu rechtfertigen und richte einen "unsäglichen und nicht wiedergutzumachenden Schaden" an. Abertausende Soldaten und Zivilisten hätten seit dem Kriegsbeginn ihr Leben verloren, fügte der Bischof hinzu. Menschenrechte seien mit Füßen getreten worden. Infrastruktur, die Leben und Sicherheit der Bevölkerung gewährleistet, sei mutwillig zerstört worden. Alte wie junge Menschen seien ihrer Freiheit und ihrer Zukunft beraubt worden.
Gebetsinitiative der Europäischen Bischofskonferenz
Die Initiative der Europäischen Bischofskonferenz (CCEE), an diesem Tag besonders für die Ukraine zu beten, bezeichnete der Bischof als Zeichen der Solidarität mit den betroffenen Menschen. "Wir stehen an ihrer Seite! Europa steht an der Seite der Ukraine", betonte Bätzing.
Es gebe bei einzelnen Menschen und politische Regimen, bei polarisierenden Gruppen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft sowie auch in der Kirche das Interesse, die Zeit an jenem Punkt anzuhalten, als Jesus am Kreuz festgenagelt war und man ihn besiegt glaubte, sagte der Bischof. "Da meinten die Mächtigen, sich dessen endgültig bemächtigt zu haben, der sich nicht davon abbringen ließ, von einer neuen Welt Gottes zu sprechen, in der alle Menschen Platz finden und verbunden sind und diese Botschaft mit machtvollen Taten bereits Wirklichkeit werden zu lassen."
Hoffnung im Gebet
Gott habe es jedoch nicht zugelassen, dass die "Uhr der Weltzeiten" am Mittag des Karfreitag angehalten werde. Vielmehr liefen Gottes Uhren weiter - und geradewegs auf den Ostermorgen zu, der bereits mitten in dieser Welt und Zeit sein Ziel aufleuchten lasse. "Diesen Glauben bezeugen wir in der Nachfolge des Gekreuzigten. Und darum wird jedes Tun und jedes Gebet um den Frieden seine Wirkung zeigen, davon bin ich fest überzeugt", so Bätzing.