Die Einnahmen aus Steuermitteln stiegen um gut 5 Prozent auf rund 151 Millionen Euro, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Finanzbericht der Diözese hervorgeht. 2016 hatten die Einnahmen aus der Kirchensteuer rund 143 Millionen Euro betragen. Schon damals erwirtschaftete das Bistum mit seinen rund 557.000 Katholiken einen Gewinn von 11 Millionen Euro.
"Die kirchlichen Finanzen stehen gut da", so Finanzdirektor Joachim Schnieders im Vorwort des Berichts. "Gleichwohl gilt es, die Handlungsfähigkeit für die Zukunft sicherzustellen." Als Herausforderungen nannte Schnieders die Finanzierung der hohen Pensionsverpflichtungen für verbeamtete Lehrer und Geistliche sowie den drohenden Rückgang der Einnahmen aufgrund der demografischen Lage. "Daher hält das Bistum weiterhin an seiner zurückhaltenden Finanzpolitik fest." Der Gewinn fließt laut Bericht in Rücklagen.
Das Bistumsvermögen wuchs im vergangenen Jahr nach den Angaben um 11,64 Millionen auf 207,2 Millionen Euro. Die Bilanzsumme für die Körperschaft Bischöflicher Stuhl beläuft sich auf 103,1 Millionen Euro, die für das Domkapitel auf 12,3 Millionen Euro. Insgesamt schließt das Bistum das Haushaltsjahr 2017 mit Erträgen und Aufwendungen in Höhe von 185,9 Millionen Euro ab. Der größte Teil der Ausgaben waren Personalkosten in Höhe von 61,2 Millionen Euro.
Prognose: Steuereinnahmen und Personalkosten steigen weiter
Zuschüsse und Zuweisungen bilden mit 56,9 Millionen Euro den zweitgrößten Kostenblock. Die Rückstellungen für Pensions- und Beihilfeverpflichtungen wurden laut Bericht erneut erhöht und machen mit über 80 Millionen Euro mehr als 40 Prozent der Bilanzsumme aus.
Für das Jahr 2018 rechnet die Diözese erneut mit steigenden Steuereinnahmen, aber auch mit steigenden Personalkosten. Auch die Höhe der Zuweisungen und Pensionsverpflichtungen werde noch einmal deutlich zunehmen, weil zum 1. Januar 2018 vier Schulen der Thuiner Franziskanerinnen übernommen wurden.
Das Bistum Osnabrück legte erneut einen Finanzbericht nach den Vorgaben des Handelsrechts vor. Mit seiner Bilanzsumme liegt die Diözese bundesweit auf einem der hinteren Plätze. Die großen Erzbistümer Köln, Paderborn und München weisen ein Vermögen zwischen 3,6 und rund 6 Milliarden Euro auf.