Deutscher Obdachloser im Vatikan beigesetzt

Aus Deutschland und Niederlanden finanziert

Ein Obdachloser aus dem Ruhrgebiet ist auf dem deutschen Friedhof im Vatikan beigesetzt worden. Über die Beerdigung rund sieben Monate nach dem Kältetod des Deutschen berichtete das Portal "Vatican News".

Grabsteine auf dem deutschen Friedhof Campo Santo Teutonico innerhalb der Vatikan-Mauern / © Jan Woitas (dpa)
Grabsteine auf dem deutschen Friedhof Campo Santo Teutonico innerhalb der Vatikan-Mauern / © Jan Woitas ( dpa )

Demnach hatte sich die Erzbruderschaft am Campo Santo Teutonico bereiterklärt, den mittellosen Mann in ihrer Pilgergruft beizusetzen. Spenden aus Deutschland und den Niederlanden finanzierten die Einäscherung.

Auf dem Friedhof nahe dem Petersdom werden seit Jahrhunderten Menschen aus deutschsprachigen Ländern bestattet.

Im Schlaf erfroren

Im November war der aus Gladbeck stammende Mann nahe den Kolonnaden des Petersplatzes im Schlaf erfroren. Seit etwa 2010 soll er auf den Straßen von Rom gelebt haben.

Sowohl Papst Franziskus als auch dessen Sozialbeauftragter Kardinal Konrad Krajewski zeigten sich nach dem Tod des Obdachlosen erschüttert und beteten für ihn.

Campo Santo Teutonico

Seit dem späten 8. Jahrhundert wird innerhalb der Vatikanmauern unweit des Petersdoms ein Friedhof bezeugt, auf dem vor allem Pilger deutscher Sprache bestattet wurden - der Campo Santo Teutonico. Auf dem Friedhof der deutsch- und flämischsprachigen Länder haben viele "Deutsch-Römer" ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Unter gewissen Voraussetzungen sind auch heute noch Bestattungen dort möglich. Der kleine, idyllische Friedhof im Schatten von Palmen steht üblicherweise vormittags deutschen Besuchern offen.

Blick von der Kuppel des Petersdoms auf den Campo Santo Teutonico / © Cristian Gennari/Romano Sicilian (KNA)
Blick von der Kuppel des Petersdoms auf den Campo Santo Teutonico / © Cristian Gennari/Romano Sicilian ( KNA )
Quelle:
KNA