Die Kirche feiert das Hochfest Verkündigung des Herrn

Noch neun Monate bis Weihnachten

Mitten in der Österlichen Bußzeit dürfen Christen innehalten und wieder einen Tag lang mit dem Fasten aussetzen. Denn die Kirche feiert an diesem Dienstag das Hochfest Verkündigung des Herrn, das als weihnachtlicher Vorbote gilt.

Autor/in:
Jan Hendrik Stens
Verkündigungsszene auf dem Altar der Stadtpatrone in der Marienkapelle des Kölner Domes / © Beatrice Tomasetti (DR)
Verkündigungsszene auf dem Altar der Stadtpatrone in der Marienkapelle des Kölner Domes / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Der 25. März ist für gewöhnlich ein Datum, dass in den allermeisten Fällen in der Österlichen Bußzeit stattfindet. Mitten im aufkeimenden Frühling wird es in der Liturgie plötzlich weihnachtlich, denn neun Monate vor Weihnachten feiert die Kirche das Hochfest der Verkündigung des Herrn und erinnert an die Menschwerdung Jesu Christi, die der Erzengel Gabriel Maria ankündigt.

Von Konstantinopel nach Rom

Das Hochfest wurde bereits im 6. Jahrhundert in Konstantinopel gefeiert und ist seit dem 7. Jahrhundert auch in Rom belegt. Während es in den Kirchen der Orthodoxie zu den zwölf Hauptfesten zählt, erhielt es in der Westkirche erst mit der Erneuerung der Liturgie nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil den Rang eines Hochfestes. Auch wurde mit der Namensänderung von "Mariä Verkündigung" zu "Verkündigung des Herrn" der inhaltliche Schwerpunkt verlegt.

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Hochfest Verkündigung des Herrn

Es ist die im Lukasevangelium beschriebene Szene, in der der Erzengel Gabriel bei Maria eintritt und ihr ankündigt, dass sie von Gott auserwählt worden ist, Gottesgebärerin zu sein. Daraus entwickelt hat sich das Gebet des "Engel des Herrn", das weltweit Christen mehrmals am Tag zum Läuten der Glocken verrichten. Als liturgische Besonderheit hat sich an diesem Hochfest erhalten, dass nur hier und an Weihnachten beim Glaubensbekenntnis in der Heiligen Messe bei den Worten "hat Fleisch angenommen" niedergekniet wird, während an allen anderen Sonntagen und Hochfesten seit der Liturgiereform eine Verneigung vorgesehen ist.

Immer wieder verschoben

In den vergangenen Jahren wurde das Hochfest immer wieder verschoben, letztes Jahr sogar um ganze zwei Wochen, da der 25. März in die Karwoche fiel und sowohl diese als auch die sich anschließende Osteroktav Vorrang in der liturgischen Ordnung hat. Doch in diesem Jahr wird es an Weihnachten keine (liturgische) Frühgeburt geben, da die Zeitspanne bis Weihnachten die vollen neun Monate ausschöpft. Genug Zeit also, um sich noch Gedanken über Geschenke zu machen.

Info: DOMRADIO.DE überträgt am 25. März um 18:30 Uhr live das Pontifikalamt zu Verkündigung des Herrn in Ton und Bild aus dem Kölner Dom.

Verkündigung des Herrn

Schon der hl. Augustinus bezeugt das Gedenken des Tages, an dem Christus im Schoß Marias Mensch wurde. Die Kirchen des christlichen Ostens feierten ein Fest der Verkündigung des Herrn um das Jahr 550 am 25. März, also neun Monate vor dem Weihnachtsfest. Von dort hat es die römische Kirche im 7. Jahrhundert übernommen.

Zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert entwickelte sich in der Volksfrömmigkeit das Angelusgebet (Engel des Herrn), das den Festinhalt beim Angelusläuten jeden Tag morgens, mittags und abends verkündet:

Verkündigung des Herrn (KNA)
Quelle:
DR

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