"Der Kampf gegen den Klimawandel ist eine Frage des Überlebens der Menschheit, unsere gemeinsame Aufgabe und ein Gebot der Solidarität", erklärte Lohmann am Montag in Münster. "Lassen wir uns nicht entmutigen, handeln wir entschlossen und werden wir unserer Verantwortung gerecht", sagte der Münsteraner Weihbischof, der in der Deutschen Bischofskonferenz für Klima- und Umweltfragen zuständig ist.
Die internationale Klimapolitik durchlebe gerade eine schwierige Zeit, sagte Lohmann. Mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und der dadurch verursachten Energiekrise sei der Klimaschutz in vielen Ländern nicht nur ins Stocken, sondern ins Spannungsfeld der Geopolitik geraten. "Um die Energiekrise zu bewältigen, nehmen gerade wir in Deutschland zusätzliche ökologische Schulden auf, wenn wir Kohlekraftwerke reaktivieren und mehr Flüssiggas importieren."
"Positive Signale aufgreifen"
Dennoch sieht Lohmann auch Chancen in der Krise und ermutigte dazu, die positiven Signale aufzugreifen. Die Energiekrise führe beispielsweise zu einem neuen Energiebewusstsein, das mittel- und langfristig dem Klimaschutz nutzen könne.
"Als eine Lehre gerade aus der aktuellen Situation müssen wir schneller als zuvor die erneuerbaren Energien ausbauen und die Elektrifizierung vorantreiben", forderte Lohmann. Deutschland könne als reiches Industrieland Vorreiter sein und zeigen, dass "eine sozial-ökologische Transformation möglich ist, die die breite Gesellschaft mitnimmt".