"Es gibt unterschiedliche Meinungen dazu, ob sich die Bischöfe so kurz vor der Wahl zum Kommentator politischer Ereignisse machen sollten" sagte Bischof Franz-Josef Overbeck am Donnerstagabend am Rande einer Veranstaltung in Köln gegenüber DOMRADIO.DE.
Der Ruhrbischof nahm damit Bezug zu einer Stellungnahme, die der Leiter des katholischen Büros in Berlin, Prälat Karl Jüsten, zusammen mit seiner evangelischen Amtskollegin, Prälatin Anne Gidion, veröffentlicht hatte. Darin hatten die Kirchenvertreter das Vorgehen der CDU kritisiert, Gesetzesanträge zur Migration auch mit potentiellen Stimmen der AfD zu verabschieden.
Auf der Tagung des Ständigen Rates der katholischen Bischöfe Anfang der Woche habe man sich allerdings darauf verständigt, politische Ereignisse nicht mit einer Stimme als Deutsche Bischofskonferenz zu kommentieren. Die kontroverse, öffentliche Diskussion über diese Frage zeige, wie polarisierend das Thema ist. Umso wichtiger sei es jetzt, entstandene Gräben zwischen Demokratinnen und Demokraten zu schließen: "Wir brauchen eine stabile Regierung, die das Vertrauen in unsere Demokratie stärkt".