Bätzing steuere seine Kirche in schwieriger Zeit mit Klarheit, Glaubwürdigkeit und einer großen Integrationskraft, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm am Montag in Hannover.
Er würdigte auch das ökumenische Engagement seines Amtsbruders. "Und ich bin dankbar für alles freundschaftliche Einvernehmen, das seit seiner Übernahme des Amtes als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz bereits gewachsen ist", so Bedford-Strohm, der auch bayerischer Landesbischof ist.
Der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Karl-Hinrich Manzke, würdigt Bätzing in einem Glückwunschschreiben als "wahrhaften Freund des ökumenischen Geistes".
Der Bischof der Landeskirche Schaumburg-Lippe betont: "Gesellschaftlich sind wir ohne tiefes und bewährtes Vertrauen zwischen den Kirchen viel schwächer - und das Eintreten füreinander gilt für die beiden großen Kirchen gerade dann, wenn einer der beiden Partner unter besonderer Kritik der Öffentlichkeit steht."
Auch Bischof Bode gratuliert
Glückwünsche kommen auch von Bätzings Stellvertreter als Vorsitzendem der Deutschen Bischofskonferenz. "Dein runder Geburtstag ist ein guter Anlass, um Dir im Namen der Bischofskonferenz aufrichtig zu danken für Deinen Dienst in unserer Gemeinschaft", heißt es in einem Brief des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode an seinen Limburger Amtsbruder Georg Bätzing.
"Auch wenn ich weiß, dass Du um Deinen 60. Geburtstag kein großes Aufheben wünschst, ist es mir doch wichtig, Dir persönlich und im Namen der Deutschen Bischofskonferenz herzlich zu Deinem Festtag zu gratulieren", schreibt Bode, der seit 2017 stellvertretender Vorsitzender der Bischofskonferenz ist.
Die Tatsache, dass Bätzing vor einem Jahr zum Vorsitzenden der Bischofskonferenz gewählt worden sei, zeige, welche "anerkennende und wertschätzende Verankerung" er im Kreis der Mitbrüder genieße. Bode würdigte zugleich, dass Bätzing von Anfang an den von den deutschen Bischöfen und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) angestoßenen Synodalen Weg zur Zukunft der Kirche aus Überzeugung mitgetragen habe.
"Nun beginnst Du ein neues Lebensjahrzehnt mit dem Amt und der Bürde des Vorsitzenden", so Bode weiter. "Ungezählte Videokonferenzen, Telefonate, Schriftstücke und Entscheidungen prägen Deinen Alltag - als Vorsitzender und als Bischof von Limburg. Deine trotz aller Belastung immer spürbare Heiterkeit, Deine bemerkenswerten Predigten und Dein Gespür für die Themen, die jetzt 'dran' sind, beeindrucken mich jedes Mal neu. Ich danke Dir für Deinen Kurs, den Du in Deiner moderierenden und steuernden Art unserer Konferenz vermittelst."
Glückwünsche auch von Ministerpräsidentin Malu Dreyer
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) gratulierte ebenfalls. "Weil er Loyalität vor allem als Ehrlichkeit begreift, erleben die Gläubigen Bischof Bätzing als einen Hirten, auf den sie sich verlassen können und der ihre Anliegen auch klar gegenüber der Römischen Kurie vertritt", sagte Dreyer am Montag in Mainz.
"Bischof Bätzing nennt das, was notwendig ist, stets klar beim Namen", fügte Dreyer hinzu. Sie verwies auf die Anstrengungen des Bischofs bei der Missbrauchsaufarbeitung, sein "klares Bekenntnis" zum Reformdialog Synodaler Weg und seine "überzeugende ökumenische Haltung". Bätzing suche "entschlossen Wege für eine gute Zukunft der katholischen Kirche, damit die christliche Botschaft der Nächstenliebe weiter viele Menschen erreicht.
Den Vorsitz der Deutschen Bischofskonferenz habe Bätzing am 3. März 2020 "in einer Ausnahmesituation übernommen". Sie sei ihm sehr dankbar, "dass er zusammen mit allen Leitenden Geistlichen in unserem Land so entschieden die Corona-Schutzmaßnahmen unterstützt", betonte die Ministerpräsidentin. Das sei nicht selbstverständlich, denn die Maßnahmen forderten auch von den Kirchen erhebliche Einschränkungen.
Zuvor Priester des Bistums Trier
Bätzing ist seit September 2016 Bischof des Bistums Limburg. Er folgte auf Franz-Peter Tebartz-van Elst, dessen Rücktritt Papst Franziskus im März 2014 angenommen hatte. Vorausgegangen war die Debatte um die enorm gestiegenen Baukosten für das Limburger Bischofshaus von rund 31 Millionen Euro und die von vielen als autoritär empfundene Amtsführung von Tebartz-van Elst.
Georg Bätzing wurde am 13. April 1961 im rheinland-pfälzischen Kirchen (Sieg) geboren und wuchs in der nahe gelegenen 4.000-Einwohner-Gemeinde Niederfischbach auf. 1987 wurde er in Trier zum Priester geweiht. Von 1996 bis 2010 war er als Leiter des Priesterseminars für die Priesterausbildung im Bistum Trier verantwortlich. Ab November 2012 war Bätzing Generalvikar des von Bischof Stephan Ackermann geleiteten Bistums Trier, bevor er knapp vier Jahre später selbst zum Bischof geweiht wurde und sein Amt in Limburg antrat.