Grußbotschaft von Bischof Georg Bätzing zum Ramadan

"Hoffnung verbindet Christen und Muslime"

Zu Beginn des islamischen Fastenmonats hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, Verbindendes zwischen Christen und Muslimen hervorgehoben. Der Ramadan beginnt in diesem Jahr am 13. April.

Muslime in aller Welt feiern den Ramadan / © Karrrtinki (shutterstock)
Muslime in aller Welt feiern den Ramadan / © Karrrtinki ( shutterstock )

"In der Pandemie müssen wir jedoch auf viele vertraute und liebgewonnene Traditionen verzichten. Besonders schmerzlich ist dabei der Verzicht auf zwischenmenschliche Begegnungen, auf Gelegenheiten des Dialogs und der Gemeinschaft", so der Limburger Bischof in einer am Montag in Bonn veröffentlichten Grußbotschaft, die sich an die Muslime in Deutschland richtet.

"Hoffnung auf bessere Zeiten"

Weder die Festtage noch die "Zeiten des Alltags" verliefen in der bekannten Art und Weise. "Diese Erfahrung verbindet Christen und Muslime in unserem Land. Doch uns verbindet auch die Hoffnung auf bessere Zeiten", betonte Bätzing. Hoffnung scheine ein Markenzeichen des gläubigen Menschen zu sein, der auch angesichts von Krankheit und Leid nicht verzagen müsse.

"Gemeinsam können Christen und Muslime Zeugen der Hoffnung sein: indem wir Werkzeuge des Friedens und der Gerechtigkeit werden, indem wir im Nächsten unseren Bruder und unsere Schwester erkennen."

Religionen als Geschwister

Bätzing erinnerte in seinem Schreiben an einen Appell des Papstes auf seiner Irak-Reise: Franziskus habe die Iraker unterschiedlicher Religionen ermutigt, sich gegenseitig als Geschwister zu betrachten und die Gewalt zu überwinden.

"Die Besinnung auf die Ursprünge unseres Glaubens an den einen Gott, dem auch Abraham schon vertraute, kann uns dabei helfen, uns gegenseitig als Schwestern und Brüder zu entdecken - allen Unterschieden und Schwierigkeiten zum Trotz", so der Limburger Bischof.

Neuausrichtung auf Gott

Die Grußbotschaft und Segenswünsche sende er im Namen der deutschen Bischöfe und der Katholiken, erklärte Bätzing. "Das Fasten bietet gläubigen Menschen die Möglichkeit, den gewohnten Alltag zu unterbrechen, sich zu überprüfen und sich neu auf Gott auszurichten. Gleichzeitig ist die Zeit des Fastens auch eine Zeit der Gemeinschaft - im familiären wie im öffentlichen Bereich."

Georg Bätzing

Georg Bätzing wurde am 13. April 1961 in Kirchen (Sieg) geboren. Er studierte Philosophie und Theologie an der Universität Trier und der Universität Freiburg.

1987 wurde er in Trier zum Priester geweiht. Von 1996 bis 2010 war er als Leiter des Priesterseminars für die Priesterausbildung im Bistum Trier verantwortlich. Bereits 2007 übernahm er die Leitung der Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier. Ab November 2012 war Bätzing Generalvikar des Bistums Trier.

Bischof Georg Bätzing / © Bert Bostelmann (KNA)
Bischof Georg Bätzing / © Bert Bostelmann ( KNA )
Quelle:
KNA
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