"Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Kaum jemand geht unbeschwert durchs Leben", sagte Bischof Georg Bätzing am Donnerstag im Fronleichnamsgottesdienst im Hohen Dom zu Limburg. "Die Geschichten anderer, die womöglich weit mehr belastet sind und das über lange Zeit, sie relativieren die eigene Bürde." Er äußerte sein Erstaunen darüber, was Menschen alles aushalten könnten, wenn es ihnen zugemutet werde.
Jesus als das Allerheiligste des Glaubens
Der Limburger Bischof fügte hinzu: "Was wir tragen und was uns trägt, das hängt oft eng miteinander zusammen." So sei die Verantwortung, die man übernehme, oft der Grund für das eigene Selbstwertgefühl. "Freundschaft und Fürsorge, die wir schenken, stärken die Beziehungen, die uns Halt geben", erläuterte Bätzing laut vorab verbreitetem Manuskript.
Das Allerheiligste, das Christen in der Monstranz durch die Straßen tragen, sei das, "was uns im Leben hält und trägt. Das Allerheiligste unseres Glaubens ist Jesus selbst. Er entfaltet seine Lebenskraft in uns und verbindet uns zu heiliger Gemeinschaft“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Limburger Bischof an diesem Feiertag im Limburger Dom.
Sicherheit in krisenhaften Lebensphasen
"Der Glaube, den wir in Gottesdienst, Gebet und mit offenen Händen und Herzen üben, gibt Sicherheit und festen Stand - gerade in kargen Zeiten und in krisenhaften Lebensphasen. Was wir tragen, ist nicht selten auch das, was uns trägt", betonte der Konferenzvorsitzende und ergänzte mit Bezug auf Fronleichnam: "Was uns bei der heiligen Kommunion in die zu einem Thron geformten Hände gelegt wird, damit wir es ehrfürchtig empfangen, und was schließlich voll Freude in der Monstranz getragen wird, das ist es, was uns im Leben hält und trägt."