Unter Festings Führung dehnte sich das Internationale Kolpingwerk von 14 in 52 Länder aus. Von 1972 bis 1996 war Prälat Festing überdies Bundespräses des deutschen Kolpingwerks. Festing wurde am 10. Dezember 1930 im heutigen Lügde in Ostwestfalen/Lippe geboren. Zunächst arbeitete er als Tischler, bevor er am Abendgymnasium das Abitur nachholte. In Paderborn und Lyon studierte er Theologie. 1961 empfing er in Paderborn die Priesterweihe. Bis 1965 war Festing Vikar in Bigge im Sauerland und dann Diözesanpräses des Kolpingwerks in der Erzdiözese Paderborn, bevor er 1972 an die Spitze des Internationalen Kolpingwerks und zum Bundespräses gewählt wurde.
Fürsprecher der Seligsprechung Kolpings
Festing verfasste oder gab mehrere Schriften über den Verbandsgründer Adolph Kolping heraus, darunter das Buch "Adolph Kolping und sein Werk". Zudem setzte er sich als Generalpräses intensiv für die Seligsprechung des Sozialreformers und Geistlichen ein, die 1991 erfolgte. Für sein Engagement erhielt Festing zahlreiche Auszeichnungen, darunter 1998 das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
"Wir werden Prälat Heinrich Festing im Verband dankbar in guter Erinnerung behalten", sagt Bundespräses Hans-Joachim Wahl. "Sein Wirken als Generalpräses hat in den damaligen Zeiten des Umbruchs im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung Deutschlands und dem Niedergang des Warschauer Pakts für tragfähige, zukunftsweisende Weichenstellungen gesorgt, von denen wir heute noch leben."
Das Kolpingwerk zählt nach eigenen Angaben in Deutschland mehr als 215.000 Mitglieder in 2.286 örtlichen Kolpingsfamilien. Weltweit sind es 400.000 Mitglieder in 60 Ländern.