Geschäfte dürfen künftig in Polen an drei Adventssonntagen öffnen

Arbeitsfrei an Heiligabend

Der 24. Dezember ist in Polen künftig ein gesetzlicher Feiertag. Der Einzelhandel bekommt als Ausgleich einen dritten verkaufsoffenen Sonntag im Advent. Damit gehört Polen zu den fünf EU-Länder mit dieser Regelung.

Fußgänger mit Einkaufstaschen / © Julia Steinbrecht (KNA)

Als fünftes EU-Land erhebt Polen Heiligabend zum gesetzlichen Feiertag. Am 1. Februar tritt ein Gesetz in Kraft, wonach Heiligabend ebenso arbeitsfrei ist wie der erste und zweite Weihnachtsfeiertag. Im Gegenzug wird die Zahl der verkaufsoffenen Sonntage im Dezember von zwei auf drei erhöht.

Umstritten an dem Parlamentsbeschluss war in Polen vor allem, ob Geschäfte an drei Adventssonntagen öffnen dürfen. Nach anfänglichen Bedenken unterzeichnete der konservative Staatspräsident Andrzej Duda das Gesetz schließlich doch. Polen ist somit nach Tschechien, der Slowakei, Bulgarien und Estland der fünfte EU-Staat, in dem der 24. Dezember arbeitsfrei ist. Insgesamt gibt es in Polen nun 14 gesetzliche Feiertage.

Regelung zu Dreikönigstag

Zuletzt hatte das Parlament in Warschau 2010 den Dreikönigstag am 6. Januar zum Feiertag erhoben. Er ist seit 2011 wieder arbeitsfrei, nachdem er 1960 abgeschafft worden war. Seit 2020 durften zudem Geschäfte am Sonntag grundsätzlich nicht mehr öffnen - bis auf sieben festgelegte Sonntage pro Jahr. 

Das neue Gesetz erlaubt 2025 die Ladenöffnung am zweiten, dritten und vierten Advent. Fällt der vierte Advent auf Heiligabend, fallen die verkaufsoffenen Sonntage auf den ersten, zweiten und dritten Advent.

Katholische Kirche in Polen

Die römisch-katholische Kirche hat in Polen traditionell großen Einfluss. Ihr gehören knapp 90 Prozent der 33 Millionen Bürger an. In den vergangenen Jahren verlor die Kirche aber besonders in der jungen Generation an Ansehen. In der Hauptstadt Warschau wählten in diesem Schuljahr nur noch 29 Prozent der Schüler in der gymnasialen Oberstufe das Fach katholische Religion. Nach Angaben der Bischofskonferenz besuchten 2021 landesweit 28,3 Prozent der Katholiken die Sonntagsmesse.

Prozession in Polen / © Dariusz Banaszuk (shutterstock)