Diese Grabfelder liegen auf dem Friedhof von Sainte-Genevieve-des-Bois südlich von Paris. Sowohl der Verfall als auch die Räumung sind möglich, berichtet die Zeitung "Le Monde" in ihrer Ausgabe vom Sonntag. Es handelt sich um den größten russischen Friedhof im Ausland überhaupt. Er wurde 1927 nach der Flucht zaristischer Adliger und Großbürger vor der Russischen Revolution nach Frankreich angelegt und gilt als eine Art russischer Promi-Friedhof.
Nach der Unterzeichnung einer Partnerschaft 2005 hatte der russische Staat 2008 mit der Zahlung von rund 700.000 Euro begonnen, die Kosten für ablaufende Konzessionen für historische Grabstätten ohne feststellbare Nachkommen zu übernehmen. Seither wurden diverse weitere Konzessionen verlängert. Laut Bericht liefen 2022 lediglich 22 aus, eine vergleichsweise niedrige Zahl. Ihr Verbleib sei bislang ungeklärt.
Der russische Teil des parkähnlichen Gemeindefriedhofs macht rund zwei Drittel der gut 5.200 Grabstätten aus. 1939 wurde die nach historischen Vorbildern geschaffene russisch-orthodoxe Mariä-Entschlafens-Kirche geweiht. Die Stadtverwaltung habe auf Anfragen der Zeitung nicht reagiert, hieß es. Zu den prominenten Gräbern von Sainte-Genevieve-des-Bois gehören die des Tänzers Rudolf Nurejew (1938-1993), des Filmregisseurs Andrei Tarkowski (1932-1986) und des Fürsten Gawriil Romanow (1887-1955).