Er erhoffe sich vom Besuch von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) "ein Signal für die Stärkung der Rechte der Minderheiten in der größten Demokratie der Welt", sagte missio-Präsident Dirk Bingener am Dienstag in Aachen. Neben der Vertiefung der bilateralen Beziehungen geht es nach Angaben des Auswärtigen Amts um wichtige globale Themen wie die Eindämmung der Klimakrise.
Immer wieder Übergriffe
Im Namen eines radikalen Hindu-Nationalismus würden christliche und muslimische Minderheiten diskriminiert, beklagte Bingener. Betroffen seien unter anderen die Gruppe der Dalits, die als sogenannte Kastenlose und Unberührbare ausgegrenzt werden, sowie Adivasi als ethnische Minderheit. Es komme immer wieder zu Übergriffen, "die auch tödlich enden", so Bingener. Er prangerte überdies sexuelle Gewalt gegen Frauen in Indien an.
Deutschlands strategische Partnerschaft
"Deutschland würdigt zu Recht die wachsende weltpolitische Rolle Indiens und spricht von einer strategischen Partnerschaft. Unter solchen Partnern sollte man die Frage der sexuellen Gewalt gegen Frauen und der Diskriminierung von Minderheiten aber auch offen ansprechen können", sagte Bingener. "Wenn Annalena Baerbock zivilgesellschaftliche Organisationen in Indien getroffen hat, dann sollte davon ein deutliches Zeichen gegen sexuelle Gewalt und für eine nachhaltige Unterstützung der Dalits und Adivasi ausgehen."