Ein neuer Besucherrekord sei erreicht worden, trotz eines drastischen Rückgangs der Besucherzahlen mit Beginn des Gazakriegs, zitiert das arabisch-christliche Portal "Abouna" den Generaldirektor der Stätte, Rustom Mkhjian. 2024 werde sie das 25-Jahr-Jubiläum der königlichen Initiative zu ihrem Ausbau begehen.
Zahl der Besucher stieg um 36 Prozent
Der Krieg im Gazastreifen habe sich auch auf den Tourismus in Jordanien ausgewirkt, obwohl das Land weiterhin ein sicheres Reiseziel sei, so der Generaldirektor. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Besucher an der Taufstelle um 36 Prozent an. Gut ein Drittel der Besucher kommt laut Bericht aus Italien und Frankreich. Von arabischen Besuchern stamme der höchste Anteil aus dem Libanon, während einheimische jordanische Besucher rund sechs Prozent der Besucherzahl ausmachten.
Das Fest der "Taufe des Herrn", zu dem traditionell am zweiten Freitag im Januar tausende einheimische Pilger aus allen Landesteilen nach Al-Maghtas pilgern, soll aus Respekt vor den Opfern des Kriegs in diesem Jahr bescheidener ausfallen, hieß es auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) aus Kirchenkreisen.
Starke Förderung in den vergangen Jahrzehnten
Nach Angaben des katholischen Medienzentrums in Amman wurde die Tradition der Wallfahrt an den Jordanfluss im Jubiläumsjahr 2000 wiederbegründet. Seither wurde die Stätte mit Unterstützung des jordanischen Königs Abdullah II. stark ausgebaut und mehrere Kirchen verschiedener Konfessionen wurden gebaut. Seit 2002 bietet die Stätte geführte Touren für Besucher an. 2015 wurde Al-Maghtas in die Unesco-Welterbeliste aufgenommen.
Geplant ist ein weiterer Ausbau der Stätte. Im Rahmen eines rund 280 Millionen Euro teuren Projekts sollen knapp 138 Hektar Land um die Taufstelle erschlossen werden. Ziel sei es, Dienstleistungen für Pilger und Besucher der Stätte zu verbessern.
Zuletzt war im Oktober 2020 ein international und interreligiös besetzter Beirat eingerichtet worden, der den Ausbau beaufsichtigen soll. Zu den Beiratsmitgliedern zählen unter anderem der Dalai Lama, der chinesische Unternehmer Jack Ma und der neuseeländische Regisseur und Schauspieler Sir Peter Jackson.