"Das Bundesinnenministerium sollte über eine neue Verwendung für den Präsidenten Hans-Eckhard Sommer nachdenken", erklärte der Leiter des Flüchtlingsdienstes, Stefan Keßler.
"Bedenkliches Amtsverständnis"
Sommer betonte, dass er sich persönlich äußere und nicht als Behördenchef. Keßler erklärte, auch wenn Sommer den Vortrag lediglich als "Privatperson" gehalten habe, offenbarten seine Äußerungen doch ein höchst bedenkliches Amtsverständnis. Ausgerechnet der Präsident der Behörde, die über individuelle Asylanträge entscheide, spreche sich für die Abschaffung des individuellen Asylrechts aus. Keßler: "Das geht nicht."

Das Asylrecht sei mit gutem Grund als Grundrecht der einzelnen Person in Völker-, Europa und deutschem Verfassungsrecht verankert. Es gehe um Menschen, nicht um bloße Massen. Es gehe um einzelne Schicksale, nicht um beliebige Kategorien.
Ähnlich hatte sich am Dienstag Pro Asyl geäußert: "Wenn ausgerechnet der Leiter einer der größten Asylbehörden der Welt das Asylrecht abschaffen will, sollte er seinen Hut nehmen", so die Hilfsorganisation. Auch der Grünen-Vorsitzende Felix Banaszak hatte für eine Ablösung des Bamf-Präsidenten plädiert.