Die Ratsmitglieder forderten von der Bistumsleitung zunächst Entscheidungen darüber, wie in Zukunft mit den spürbar geringer werdenden Einnahmen aus Kirchensteuern umgegangen wird.
Der bisherige Entwurf des Haushaltsplans sieht laut Bistum ein Volumen von insgesamt knapp 200 Millionen Euro vor. Einkalkuliert sei dabei ein Defizit von 8,3 Millionen Euro. Auch für das laufende Jahr hatte die Diözese mit rund 200 Millionen Euro geplant - allerdings ohne Defizit.
Alle Mitarbeitenden bekommen ihr Gehalt
Das Bistum versicherte, es erfülle unabhängig vom Votum des Kirchensteuerrates alle seine ordentlichen finanziellen Verpflichtungen. Alle Mitarbeiter bekämen auch nach dem 1. Januar weiterhin ihr Gehalt. Ebenso erhielten Kirchengemeinden, Einrichtungen, Vereine und Verbände weiterhin Zuweisungen. Andere Ausgaben müssten jedoch von der Bistumsleitung genehmigt werden.
Die norddeutsche Diözese befindet sich bereits seit einiger Zeit in einem finanziellen Konsolidierungsprozess. Anfang 2022 hatte die Bistumsleitung gemeinsam mit diözesanen Gremien beschlossen, bis zum Jahr 2030 insgesamt 50 Millionen Euro einzusparen.
Bistumsfinanzen im Ungleichgewicht
"Inzwischen müssen wir feststellen, dass die mit diesem Prozess verbundenen Anstrengungen nicht ausreichen, um die Bistumsfinanzen wieder ins Gleichgewicht zu bringen", so Verwaltungschef Ulrich Beckwermert in einem Schreiben an die Mitarbeiter. Grund seien die globalen Krisen und der stetige Rückgang der Zahl der Kirchenmitglieder.
Beckwermert kündigte an, die Bistumsleitung wolle auf einer Klausurtagung im Januar erneut mit den Gremien über weitere Sparmaßnahmen beraten. Danach werde sie dem Kirchensteuerrat einen geänderten Entwurf des Haushaltsplans vorlegen.
Zum Bistum Osnabrück gehören rund 520.000 Katholiken im westlichen Niedersachsen und in Teilen Bremens. Nach dem Rücktritt von Franz-Josef Bode im März hat es derzeit keinen Bischof.
Übergangsweise leitet Weihbischof Johannes Wübbe als Diözesanadministrator das Bistum.