Lamya Kaddor begrüßt Vereinbarung zur Imam-Ausbildung

Staatsverhältnis klären

Als kleinen Schritt nach vorn hat die innenpolitische Sprecherin der Grünen, Lamya Kaddor, eine Vereinbarung zur Imam-Ausbildung in Deutschland bezeichnet. Dennoch gebe es große Fragen im Verhältnis des Staates zu den Islamverbänden.

Lamya Kaddor / © Serhat Kocak (dpa)
Lamya Kaddor / © Serhat Kocak ( dpa )

Lamya Kaddor äußerte sich am Mittwoch im Deutschlandfunk.

Die Politikerin verwies darauf, dass die Ditib in Deutschland zwar versucht habe, sich von der türkischen Religionsbehörde Diyanet in Ankara zu emanzipieren. Tatsächlich sei dies aber nicht geschehen.

Neuregelung der Imamen-Ausbildung geplant

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte am Dienstag auf der Deutschen Islamkonferenz angekündigt, die Ausbildung von Imamen neu zu regeln. Dazu sei eine Vereinbarung mit der türkischen Religionsbehörde Diyanet auf den Weg gebracht worden. Ziel sei es, die Entsendung von Imamen aus der Türkei in die Gemeinden der Ditib in Deutschland letztlich vollständig zu beenden, hieß es. Imame sollen künftig verstärkt von den muslimischen Verbänden in Deutschland und von Hochschuleinrichtungen wie dem Islamkolleg mit Sitz in Osnabrück ausgebildet werden.

Imam

Der arabische Begriff Imam erscheint bereits im Koran und bedeutet dort so viel wie "Anführer" oder "Vorbild". Später bezeichnete er im islamischen Staatsrecht das religiös-politische Oberhaupt der muslimischen Gemeinschaft in der Nachfolge des Propheten Mohammed und war insofern gleichbedeutend mit dem Titel Kalif (Nachfolger).

Ein Imam liest / © Rainer Jensen (dpa)
Ein Imam liest / © Rainer Jensen ( dpa )
Quelle:
KNA