Papst Franziskus beim Mittagsgebet

Mahnung zum "Kampf gegen das Böse"

Christsein bedeutet nach Worten von Papst Franziskus, einen "Kampf gegen das Böse" zu führen. Besorgt rief der Papst zum konstruktiven Dialog im östlichen Mittelmeerraum auf. Zudem erinnerte Franziskus an den Weltgebetstag für die Schöpfung.

Papst Franziskus spricht während des Angelus-Mittagsgebets seinen Segen / © Andrew Medichini/AP (dpa)
Papst Franziskus spricht während des Angelus-Mittagsgebets seinen Segen / © Andrew Medichini/AP ( dpa )

Zum Christsein gehöre auch der Verzicht auf eigene Ansprüche mit einem "Umsturz der Werte". Auch für viele Christen sei das Kreuz ein "Skandal"; hingegen betrachte Jesus es als Skandal, vor dem Kreuz zu fliehen.

Wer ein Kreuz an der Wand habe oder an einer Halskette trage, müsse auch wie Christus den Kleinsten und Schutzbedürftigsten dienen wollen, betonte der Papst. "Das Kreuz ist heiliges Zeichen der Liebe Gottes und des Opfers Jesu und darf nicht auf ein magisches Schutzzeichen oder ein Schmuckstück reduziert werden", sagte Franziskus.

Papst mahnt Griechenland und Türkei zum Einlenken

Papst Franziskus hat sich besorgt über die Kriegsdrohungen im östlichen Mittelmeerraum geäußert und zu Deeskalation gemahnt. Die Lage sei durch "verschiedene Herde der Instabilität" bedroht, sagte er beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Franziskus rief zu einem konstruktiven Dialog und zur Wahrung des internationalen Rechts auf. Die Konflikte bedrohten den Frieden der Völker in jener Region, sagte der Papst. Die konkreten Spannungen zwischen den NATO-Partnern Griechenland und Türkei im Erdgas-Streit benannte er nicht ausdrücklich.

Papst erinnert an Weltgebetstag für die Schöpfung

Papst Franziskus hat internationale Initiativen zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung am 1. September gewürdigt. In dem Zusammenhang erinnerte er auch an den "Tag der Erde", der als Aktionstag der Vereinten Nationen jährlich am 22. April stattfindet und in diesem Jahr zum 50. Mal begangen wurde. Ausdrücklich verwies Franziskus beim Mittagsgebet auf den ökumenischen Charakter des Gebets für Umweltschutz und Nachhaltigkeit.

Franziskus hatte den Gebetstag für die Bewahrung der Schöpfung 2015 nach der Veröffentlichung seiner Umwelt-Enzyklika "Laudato si" für Katholiken ausgerufen. Er schloss sich damit einer Initiative des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel an, das den Gebetstag bereits 1989 ins Leben rief.

Die Wochen vom 1. September bis 4. Oktober werden in vielen christlichen Kirchen als "Zeit der Schöpfung" begangen. Beteiligt sind etwa der Lutherische Weltbund, der Ökumenische Rat der Kirchen, das "Global Catholic Climate Movement" und das Umweltnetzwerk der Anglikanischen Gemeinschaft. Der 4. Oktober ist der Festtag des heiligen Franz von Assisi (1181/82-1226), der als Patron des Umweltschutzes verehrt wird.


Quelle:
KNA
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