Mehr jüdische Besucher an zentralem Heiligtum in Jerusalem

Besucherrekord auf Tempelberg

An den jüdischen hohen Feiertagen hätten weit mehr jüdische Gläubige die heilige Stätte in Jerusalem besucht. Immer wieder führten Besuche nationalistischer Israelis für gewalttätige Proteste von Palästinensern.

Eine Gruppe ultraorthodoxer Juden die vor der Westmauer, dem Tempelberg und der Al-Aqsa-Moschee stehen / © Nina Mikryukova (shutterstock)
Eine Gruppe ultraorthodoxer Juden die vor der Westmauer, dem Tempelberg und der Al-Aqsa-Moschee stehen / © Nina Mikryukova ( shutterstock )

Während des jüdischen Festmonats Tischri hat eine Rekordzahl von knapp 7.800 Juden den Tempelberg, arabisch Haram al-Scharif, in der Jerusalemer Altstadt besucht. Insgesamt kamen zu den jüdischen hohen Feiertagen Rosch Haschana, Jom Kippur, Sukkot und Simchat Torah rund zwei Millionen Besucher in die Altstadt, wie israelische Medien am Mittwochabend unter Berufung auf die rechtsgerichtete Organisation "Jaraeh" sowie die "Western Wall Foundation" berichteten.

Deutlicher Anstieg

Damit sei die Zahl der jüdischen Besucher an der heiligen Stätte im Vergleich zum Vorjahr um 33 Prozent gestiegen. Vor zehn Jahren habe die Gesamtzahl der jüdischen Besucher auf dem Tempelberg etwa 7.700 betragen. Damit kommen heute monatlich so viele Menschen wie im gesamten Jahr 2021.

Grabeskirche in Jerusalem

Grabeskirche in Jerusalem (epd)
Grabeskirche in Jerusalem / ( epd )

Die Grabeskirche  im christlichen Viertel in der Jerusalemer Altstadt wurde ursprünglich 325 nach Christus unter Helena, der Mutter des römischen Kaisers Konstantin, erbaut. Sie soll sich der Überlieferung nach an der Stelle befinden, wo Christus nach seinem Tod am Kreuz beerdigt wurde und wieder auferstand. 

Der Tempelberg ist für Juden, Muslime und Christen eine wichtige heilige Stätte. Bis zur Zerstörung durch die Römer im Jahr 70 befand sich an dieser Stelle der jüdische Tempel, zentrales Heiligtum Israels. Zahlreiche biblische und religiöse Überlieferungen wie die Erschaffung Adams und Evas, die Opferung Isaaks oder aufseiten des Islam die Himmelsreise Mohammeds sind mit dem Ort verbunden. Der Status Quo gestattet Nichtmuslime den Besuch, das öffentliche Gebet auf dem Tempelberg ist Muslimen vorbehalten. An Besuchen nationalistischer Israelis sowie an jüdischen Forderungen nach Gebetsrechten auf dem Tempelberg entzündete sich in der Vergangenheit wiederholt teils gewalttätiger Protest von Palästinensern.

Schutz der Religionsfreiheit

Der israelische Übergangsministerpräsident Jair Lapid hatte zuletzt erklärt, dass eine künftige Regierung unter seiner Führung keine Änderungen am Status quo auf dem Tempelberg/Haram al-Scharif vornehmen werde. Man werde die Religionsfreiheit der muslimischen Beter schützen und Juden den Besuch unter Aufsicht erlauben, nicht jedoch das jüdische Gebet.

 

Quelle:
KNA
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