Merz fordert Anklage bei nicht verjährten Missbrauchsfällen

"Die meisten Bischöfe haben verstanden"

Nach dem Ende Januar veröffentlichten Münchner Missbrauchsgutachten hat CDU-Chef Friedrich Merz eine konsequente Strafverfolgung gefordert. Zudem müsse die Kirche ihre inneren Strukturen überprüfen.

Friedrich Merz / © Michael Kappeler (dpa)
Friedrich Merz / © Michael Kappeler ( dpa )

Alle nicht verjährten Fälle müssten zur Anklage gebracht, die Beschuldigten "bei nachgewiesenen Missbrauchsfällen auch hart bestraft" werden, sagte Merz der "Zeit" (Donnerstag).

Innere Strukturen überprüfen

Neben einer öffentlich zugänglichen Aufarbeitung auch von lange zurückliegenden Fällen "haben die Betroffenen Anspruch auf Wiedergutmachung, sofern dies überhaupt möglich ist", erklärte der CDU-Vorsitzende. Zudem müsse die Kirche ihre inneren Strukturen selbstkritisch überprüfen. "Mein Eindruck ist, dass die meisten Bischöfe dies verstanden haben und daran arbeiten", so Merz.

Synodaler Weg plant "Schuldbekenntnis" zu Missbrauch

Vor dem Hintergrund der jüngsten Missbrauchsgutachten plant das katholische Reformvorhaben Synodaler Weg einen Arbeitskreis zum Thema "Schuldbekenntnis". Bei der Synodalversammlung in Frankfurt bezeichnete der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, das Gutachten aus München und Freising als "Beben". Er fügte hinzu: "Es wird nicht das letzte gewesen sein – andere Diözesen werden folgen. Und jedes Mal werden wir wieder mit tiefen Abgründen konfrontiert, die mich mit Scham erfüllen."

 © Julia Steinbrecht (KNA)
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Quelle:
KNA
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