Das gaben sowohl das Bistum Münster als auch das Erzbistum Paderborn bekannt. Wie das Bistum Münster am Freitag mitteilte, steht der Interventionsbeauftragte Peter Frings bisher in Kontakt mit drei Betroffenen. In zwei Fällen wurden bereits Anerkennungszahlungen geleistet.
Aufgrund der bisherigen Berichte rechnet Frings laut Bistum damit, dass es weitere Betroffene gibt. Der beschuldigte Priester war als Studiendirektor am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Kleve tätig und ab
1971 zudem als Seelsorger in Reichswalde. Von 1980 bis 1988 war der Mann Pfarrverwalter in den Orten Keeken und Bimmen. Auf Bitten von Betroffenen sei man nun an die Öffentlichkeit gegangen.
Rücktritt im Jahr 1988
Der Mitteilung zufolge war bereits Mitte der 1980er Jahre der verstorbene Münsteraner Bischof Reinhard Lettmann auf sexuellen Missbrauch durch den Täter hingewiesen worden. 1988 habe der Beschuldigte den Bischof aus gesundheitlichen Gründen um seinen Rücktritt gebeten. Dem habe Lettmann im Dezember 1988 entsprochen.
Nach Aussage eines Betroffenen waren hierfür aber nicht gesundheitliche Gründe ausschlaggebend, sondern die Missbrauchsvorwürfe.
Da der beschuldigte Priester ursprünglich aus dem Erzbistum Paderborn stammte, bittet auch die dortige Erzdiözese bisher unbekannte Betroffene, sich gegebenenfalls beim Interventionsbeauftragten oder den unabhängigen Ansprechpersonen zu melden.