Multireligiöse Tagung in Hiroshima zu KI und Ethik geplant

"Rome Call for AI Ethics"

Beim G7-Gipfel legte der Papst kürzlich seine Haltung zur Künstlichen Intelligenz dar und warb für ethische Normen. Ein Vatikan-Bündnis zum Thema tagt im Juli in Hiroshima. Laut Ankündigung ist das ein historisches Treffen.

Symbolbild Mensch und Künstliche Intelligenz / © Summit Art Creations (shutterstock)
Symbolbild Mensch und Künstliche Intelligenz / © Summit Art Creations ( shutterstock )

Vertreter von Religion, Wissenschaft und Wirtschaft kommen Mitte Juli in Hiroshima zusammen, um über das Thema "Künstliche Intelligenz und Frieden" zu beraten. Hiroshima gebe ein eindrucksvolles Zeugnis für die Folgen zerstörerischer Technologie und das anhaltende Streben nach Frieden, teilte der Vatikan am Dienstag dazu mit.

An diesem symbolträchtigen Ort wollen Vertreter mehrerer Weltreligionen den "Rome Call for AI Ethics" (Römischen Aufruf für KI-Ethik) unterzeichnen - ein Vatikan-Dokument zur Einhaltung ethischer Grundsätze bei der Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI).

Künstliche Intelligenz (KI) - ChatGPT / © Kaspars Grinvalds (shutterstock)
Künstliche Intelligenz (KI) - ChatGPT / © Kaspars Grinvalds ( shutterstock )

Die Veranstaltung wird von der Päpstlichen Akademie für das Leben, von "Religions for Peace Japan", dem "Abu Dhabi Forum for Peace" der Vereinigten Arabischen Emirate und der "Kommission für interreligiöse Beziehungen" des Oberrabbinats Israels gefördert.

Den "Rome Call" veröffentlichte die Päpstliche Akademie für das Leben im Februar 2020. Die Unterzeichner verpflichten sich, im Umgang mit KI die Grundsätze des Dokuments zu befolgen: Transparenz, Inklusion, Rechenschaftspflicht, Unparteilichkeit, Zuverlässigkeit, Sicherheit und Datenschutz. Zu den Unterzeichnern zählen die Tech-Unternehmen Cisco, Microsoft, IBM, die UN-Ernährungsorganisation FAO, Vertreter der italienischen Regierung sowie von Religionsgemeinschaften.

Entwicklung einer KI-Ethik

2023 hatten Führer von Christentum, Islam und Judentum den "Rome Call" unterzeichnet. Gemeinsam zur Entwicklung einer KI-Ethik aufzurufen, sei ein Schritt, den alle religiösen Traditionen gehen müssten, hieß es mit Blick auf das Treffen in Hiroshima.

Vincenzo Paglia / © Romano Siciliani (KNA)
Vincenzo Paglia / © Romano Siciliani ( KNA )

An dem Treffen am 9. und 10. Juli nehmen unter anderen der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, Erzbischof Vincenzo Paglia, der buddhistische Priester Yoshiharu Tomatsu, Vorsitzender von "Religions for Peace Japan", Scheich Abdallah Bin Bayyah, Präsident des "Abu Dhabi Forum for Peace", sowie Rabbi Eliezer Simha Weisz von der Kommission für interreligiöse Beziehungen des israelischen Oberrabbinats teil.

Unter den Wissenschaftlern sind der Berater des Papstes beim Thema KI und Franziskaner Paolo Benanti, sowie Lisa Schirch, Professorin für Friedensstudien an der US-Universität Notre Dame. Weiter werden leitende Manager von Unternehmen wie IBM, Microsoft und Cisco erwartet.

Was ist Künstliche Intelligenz?

Der Begriff Künstliche Intelligenz (KI) wurde vor mehr als 60 Jahren geprägt durch den US-Informatiker John McCarthy. Er stellte einen Antrag für ein Forschungsprojekt zu Maschinen, die Schach spielten, mathematische Probleme lösten und selbstständig lernten. Im Sommer 1956 stellte er seine Erkenntnisse anderen Wissenschaftlern vor. Der britische Mathematiker Alan Turing hatte sechs Jahre zuvor bereits den "Turing Test" entwickelt, der bestimmen kann, ob das Gegenüber ein Mensch ist oder eine Maschine, die sich als Mensch ausgibt.

Symbolbild Künstliche Intelligenz / © maxuser (shutterstock)
Symbolbild Künstliche Intelligenz / © maxuser ( shutterstock )
Quelle:
KNA