Vertreter von Religion, Wissenschaft und Wirtschaft kommen Mitte Juli in Hiroshima zusammen, um über das Thema "Künstliche Intelligenz und Frieden" zu beraten. Hiroshima gebe ein eindrucksvolles Zeugnis für die Folgen zerstörerischer Technologie und das anhaltende Streben nach Frieden, teilte der Vatikan am Dienstag dazu mit.
An diesem symbolträchtigen Ort wollen Vertreter mehrerer Weltreligionen den "Rome Call for AI Ethics" (Römischen Aufruf für KI-Ethik) unterzeichnen - ein Vatikan-Dokument zur Einhaltung ethischer Grundsätze bei der Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI).
Die Veranstaltung wird von der Päpstlichen Akademie für das Leben, von "Religions for Peace Japan", dem "Abu Dhabi Forum for Peace" der Vereinigten Arabischen Emirate und der "Kommission für interreligiöse Beziehungen" des Oberrabbinats Israels gefördert.
Den "Rome Call" veröffentlichte die Päpstliche Akademie für das Leben im Februar 2020. Die Unterzeichner verpflichten sich, im Umgang mit KI die Grundsätze des Dokuments zu befolgen: Transparenz, Inklusion, Rechenschaftspflicht, Unparteilichkeit, Zuverlässigkeit, Sicherheit und Datenschutz. Zu den Unterzeichnern zählen die Tech-Unternehmen Cisco, Microsoft, IBM, die UN-Ernährungsorganisation FAO, Vertreter der italienischen Regierung sowie von Religionsgemeinschaften.
Entwicklung einer KI-Ethik
2023 hatten Führer von Christentum, Islam und Judentum den "Rome Call" unterzeichnet. Gemeinsam zur Entwicklung einer KI-Ethik aufzurufen, sei ein Schritt, den alle religiösen Traditionen gehen müssten, hieß es mit Blick auf das Treffen in Hiroshima.
An dem Treffen am 9. und 10. Juli nehmen unter anderen der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, Erzbischof Vincenzo Paglia, der buddhistische Priester Yoshiharu Tomatsu, Vorsitzender von "Religions for Peace Japan", Scheich Abdallah Bin Bayyah, Präsident des "Abu Dhabi Forum for Peace", sowie Rabbi Eliezer Simha Weisz von der Kommission für interreligiöse Beziehungen des israelischen Oberrabbinats teil.
Unter den Wissenschaftlern sind der Berater des Papstes beim Thema KI und Franziskaner Paolo Benanti, sowie Lisa Schirch, Professorin für Friedensstudien an der US-Universität Notre Dame. Weiter werden leitende Manager von Unternehmen wie IBM, Microsoft und Cisco erwartet.