Das sagte er im Interview bei Spiegel Online. Es sei manchmal schwierig, gleichzeitig zu moderieren und sich inhaltlich zu äußern. Seine eigene Rolle verstehe er dabei als "eine Art Klassensprecher", so Bätzing: "Ich möchte in guter Kontinuität leiten und zusammenführen."
Zum Thema Kirchenaustritte sagte der Limburger Bischof, die Kirche sei "Teil eines gesellschaftlichen Megatrends". Das Bindungsverhalten gehe zurück; dies betreffe auch Parteien oder Gewerkschaften. "Das ist die Kehrseite der wunderbaren Medaille individuelle Freiheit, die wir alle schätzen." Zu klären sei die Frage, wie sich Zusammentreffen und Zusammenhalt künftig organisieren ließen.
Krise in Limburg als Anstoß
Für die Krise im Bistum Limburg könne man, so Bätzing, in gewisser Weise dankbar sein: "Sie hat uns nach vorn katapultiert. Heute veröffentlichen fast alle Bistümer ordentliche Bilanzen, was Glaubwürdigkeit wiederherstellen konnte." Bätzing hatte sein Amt 2016 als Nachfolger von Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst angetreten, der wegen der Kosten seiner 31 Millionen Euro teuren Bischofsresidenz in die Schlagzeilen geraten war.
Am Dienstag war der 58 Jahre alte Bischof bei der Frühjahrsvollversammlung der deutschen katholischen Bischöfe in Mainz zum neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gewählt worden. Er folgt in diesem Amt auf den Münchner Kardinal Reinhard Marx.