Vor ihrem Transport in die Pariser Kathedrale Notre-Dame sind 1.500 neue Stühle extra gesegnet worden. Zu der Feier in Hagetmau rund 100 Kilometer nordwestlich von Lourdes kamen rund 80 Gäste, wie die Zeitung "La Croix" am Dienstag berichtete. Die Idee dazu hatte der Bischof von Aire und Dax, Nicolas Souchu. In seinem Wirkungskreis liegt die Tischlerei, die die Stühle mit der Prägung "ND" für Notre-Dame gefertigt hatte.
Die Segnung der Stühle ist eine ungewöhnliche Geste. Alle liturgischen Gegenstände in der Kathedrale würden gesegnet, Stühle aber wahrscheinlich nicht, sagte Souchu. Er wollte damit auch jene ehren, die sie hergestellt haben, so der Bischof weiter. Der Transport aus dem Südwesten des Landes begann am Dienstagmorgen; am Nachmittag sollten die Sitzgelegenheiten in Paris ankommen.
Die Schreinerei mit 17 Mitarbeitern ist auch zuständig für die Bänke und Stühle in den Seitenkapellen der Kathedrale. Diese werden jedoch noch nicht zur Wiedereröffnung am 7. und 8. Dezember in Paris sein, sondern erst im Februar 2025 geliefert.
Die religiöse Bedeutung von Notre-Dame
Notre-Dame ist die Kirche des Pariser Erzbischofs - daher der Titel "Kathedrale" (lat. cathedra = Sitz, Stuhl). Vorgängerbauten auf der Ile de la Cite, der Kernstadt auf der Seine-Insel, lassen sich bis um das Jahr 540 zurückverfolgen. Hier befanden sich die wichtigsten Reliquien von Paris, darunter auch ein Teil der Dornenkrone und ein Kreuznagel, die traditionell als von der Kreuzigung Jesu Christi stammend verehrt werden.
