Papst beendet Besuch beim G7-Gipfel in Apulien

Nach Beratung mit Regierungschefs

Erstmals hat ein Papst als Ehrengast an einem G7-Gipfel teilgenommen. In einer Grundsatzrede verwies Franziskus auf die Gefahren Künstlicher Intelligenz. Außerdem hat er wichtige Staats- und Regierungschefs getroffen.

Papst Franziskus beim G7-Gipfel am 14. Juni 2024 in Fasano (Italien) / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus beim G7-Gipfel am 14. Juni 2024 in Fasano (Italien) / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Papst Franziskus ist am Freitagabend vom G7-Gipfel in Apulien abgereist, um in den Vatikan zurückzukehren. 

Vor zahlreichen Staats- und Regierungschefs hatte er in Borgo Egnazia bei Bari in einer Grundsatzrede vor den Gefahren Künstlicher Intelligenz gewarnt und ethische sowie politische Rahmenbedingungen für ihren Einsatz gefordert.

 Bari: Papst Franziskus (M), spricht gegenüber von US-Präsident Joe Biden, und Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei, beim G7 Gipfel / © Michael Kappeler (dpa)
Bari: Papst Franziskus (M), spricht gegenüber von US-Präsident Joe Biden, und Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei, beim G7 Gipfel / © Michael Kappeler ( dpa )

Dabei hatte er vorgeschlagen, die Entwicklung von "tödlichen autonomen Waffen" zu überdenken, ihren Einsatz zu verbieten und sie in einem ersten Schritt einer immer stärkeren menschlichen Kontrolle zu unterstellen. "Keine Maschine darf jemals die Wahl treffen können, einem Menschen das Leben zu nehmen", so der Papst.

"KI darf menschliche Werte nicht verdrängen"

Ferner forderte er ethische und politische Grenzen für die KI, denn diese sei in der Lage, die Existenz der Menschen mehr als jedes andere Werkzeug zu prägen und menschliche Werte zu verdrängen. 

Bari: US-Präsident Joe Biden, begrüsst Papst Franziskus, zum G7 Gipfel / © Michael Kappeler (dpa)
Bari: US-Präsident Joe Biden, begrüsst Papst Franziskus, zum G7 Gipfel / © Michael Kappeler ( dpa )

Die politisch Verantwortlichen forderte er auf, die Bedingungen für eine positive und fruchtbare Nutzung der KI zu schaffen. Nach der Rede nahm der Papst hinter verschlossenen Türen an einer mehrstündigen Beratung mit den Staats- und Regierungschefs teil.

Am Rande des G7-Gipfels führte Franziskus zudem Gespräche mit mehreren Gipfelteilnehmern, darunter mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodmyr Selenskyj, dem französischen Präsidenten Emanuel Macron, Brasiliens Staatschef Lula und Indiens Premierminister Narendra Modi. Die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni, die den Papst als Gast eingeladen hatte, sprach von einem historischen Besuch.

Was ist Künstliche Intelligenz?

Der Begriff Künstliche Intelligenz (KI) wurde vor mehr als 60 Jahren geprägt durch den US-Informatiker John McCarthy. Er stellte einen Antrag für ein Forschungsprojekt zu Maschinen, die Schach spielten, mathematische Probleme lösten und selbstständig lernten. Im Sommer 1956 stellte er seine Erkenntnisse anderen Wissenschaftlern vor. Der britische Mathematiker Alan Turing hatte sechs Jahre zuvor bereits den "Turing Test" entwickelt, der bestimmen kann, ob das Gegenüber ein Mensch ist oder eine Maschine, die sich als Mensch ausgibt.

Symbolbild Künstliche Intelligenz / © maxuser (shutterstock)
Symbolbild Künstliche Intelligenz / © maxuser ( shutterstock )
Quelle:
KNA