Die Würde und die Rechte eines jeden Menschen und einer jeden Gemeinschaft seien "Quellen für persönliches und gesellschaftliches Glück sowie für Harmonie zwischen den Völkern", erklärte der Papst in einem am Dienstag bekannt gewordenen Brief an den schiitischen Großajatollah Ali al-Sistani im Irak.
"Daher obliegt es auch uns religiösen Führern, Verantwortungsträger in einer Gesellschaft dazu zu ermutigen, sich für eine Kultur einzusetzen, die auf Gerechtigkeit und Frieden baut", so der Papst weiter.
Franziskus warb zudem erneut für die Zusammenarbeit zwischen den Religionen. Diese trage zu gegenseitiger Achtung und Einigkeit und schließlich zum Wohle der Menschheit bei, was vor allem im Irak erkennbar sei. Laut Vatikan übergab der Leiter der Vatikanbehörde für interreligiösen Dialog, Kurienkardinal Miguel Angel Ayuso, den Papst-Brief bereits am Donnerstag.
Mehrere Male mit al-Tayyeb zusammengetroffen
Papst Franziskus hatte während seines Irak-Besuchs im März 2021 zu gemeinsamen Anstrengungen aller Religionen und Ethnien aufgerufen, um das Land von den Wunden von Krieg und Pandemie zu befreien. Al-Sistani traf er damals zu einem persönlichen Gespräch.
Mit dem führenden Theologen des sunnitischen Islam, Großimam Ahmad al-Tayyeb, ist der Papst im Lauf seines Pontifikats bereits mehrere Male zusammengetroffen. Mit ihm gemeinsam unterzeichnete er im Februar 2019 das sogenannte Dokument von Abu Dhabi "über die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt". An dieses Dokument erinnerte der Papst nun auch in seinem aktuellen Schreiben.