Papst warnt vor einem neuen Weltkrieg

"Wir sind nahe an einem weltweiten Krieg"

Krieg und Frieden gehören zu den wichtigsten Themen der Papstreise nach Luxemburg und Belgien. In Brüssel wählte Franziskus in der Gegenwart des belgischen Königs drastische Worte, um vor der Gefahr eines Weltkriegs zu warnen.

Ansprache von Papst Franziskus in Belgien / © Lola Gomez/CNS photo (KNA)
Ansprache von Papst Franziskus in Belgien / © Lola Gomez/CNS photo ( KNA )

Mit dramatischen Worten hat Papst Franziskus sich zur aktuellen Weltlage geäußert. "Wir sind nahe an einem quasi weltweiten Krieg", sagte das Kirchenoberhaupt am Freitag in Brüssel in Gegenwart des belgischen Königs Philippe. Die Worte des Papstes waren im vorbereiteten Redemanuskript nicht enthalten.

Papst Franziskus (M) trifft sich mit König Philippe (r) von Belgien und Königin Mathilde im Schloss von Laeken / © Vatican Media/IPA via ZUMA Press (dpa)
Papst Franziskus (M) trifft sich mit König Philippe (r) von Belgien und Königin Mathilde im Schloss von Laeken / © Vatican Media/IPA via ZUMA Press ( dpa )

Mit Blick auf die Geschichte Belgiens und der vergangenen Weltkriege führte der Papst aus: "In diesem Sinne ist Belgien für das Gedächtnis des europäischen Kontinents wertvoller denn je. Dieses liefert nämlich unwiderlegbare Argumente für die Entwicklung eines (...) politischen Handelns, das sowohl mutig als auch umsichtig ist und eine Zukunft ausschließt, in der das Konzept und die Praxis des Krieges wieder zu einer wählbaren Option werden - mit katastrophalen Folgen."

Warnung vor "Hölle des Krieges"

Am Ende seiner Rede warnte der Papst vor der "Hölle des Krieges" und sagte: "Ich bete, dass die Regierenden der Nationen auf Belgien und seine Geschichte blicken und davon lernen, so dass sie ihren Völkern endloses Unheil und zahllose Trauerfälle ersparen. Ich bete, dass die Regierenden die Verantwortung, das Risiko und die Ehre des Friedens auf sich nehmen und die Gefahr, die Schande und die Absurdität des Krieges abwehren können. Ich bete, dass sie das Urteil des Gewissens, der Geschichte und Gottes fürchten und ihren Blick und ihre Herzen bekehren und stets das Gemeinwohl an die erste Stelle setzen."

Hintergrund: Papstbuch "Gegen den Krieg. Mut zum Frieden"

Im neues Buch von Papst Franziskus "Gegen den Krieg. Mut zum Frieden" geht es auf 192 Seiten um "Dialog als politische Kunst" und den "handwerklichen Aufbau des Friedens" gehen. In einem vorab veröffentlichten Teil der Einleitung in der Zeitung "Corriere della Sera" erinnert Franziskus an seine Irak-Reise 2021: "Nie hätte ich mir damals vorstellen können, dass ein Jahr später ein Konflikt in Europa ausbrechen würde."

Papst Franziskus in nachdenklicher Pose / © Paul Haring (KNA)
Papst Franziskus in nachdenklicher Pose / © Paul Haring ( KNA )
Quelle:
KNA