Rapacz (1904-1946), der während der sowjetischen Besatzung Polens ermordet wurde, habe als Märtyrer sein Leben gegeben, sagte Franziskus am Sonntag beim Angelus-Gebet auf dem Petersplatz. "Ein Applaus für den neuen Seligen!", rief er den Tausenden auf dem Petersplatz zu und spendete selbst Beifall.
Rapacz wurde in Krakau geboren und 1931 zum Priester geweiht. Ab 1939 zwang die deutsche Besatzung den Priester, inzwischen Pfarrverwalter in Ploki, seine Tätigkeit einzuschränken, da katholischer Religionsunterricht, Ehen zwischen Polen und Deutschen sowie außerschulische kirchliche Aktivitäten verboten waren.
Täter wurden nie identifiziert
Nach Kriegsende 1945 errichtete die Sowjetunion unter Stalin in Polen ein kommunistisches Regime, das die Kirche dort bekämpfte. In der Nacht zum 12. Mai 1946 überfiel eine Gruppe von 20 bewaffneten Männern das Pfarrhaus von Ploki, entführte Rapacz und erschoss ihn in einem nahegelegenen Wald. Die Täter wurden nie identifiziert.
Der Vatikan erkannte die Hinrichtung von Rapacz als Martyrium (Sterben für den Glauben) an. Trotz der im kommunistischen Polen bestehenden Gefahr für Priester, um die Rapacz gewusst habe, sei er der Situation gelassen entgegengetreten.
Er sei bereit gewesen, sein Leben zu geben, um Christus und der Kirche treu zu bleiben, heißt es in einer biographischen Notiz der Vatikanbehörde für Heiligsprechungen. Bereits seit der Entdeckung seines Leichnams sei der Priester als Märtyrer verehrt worden, wenngleich aufgrund der politischen Situation zunächst nur im Geheimen.