In dieser Situation müsse die uneingeschränkte Achtung des humanitären Rechts gewährleistet werden, zitierte die Presseagentur Kathpress am Samstag unter Berufung auf Vatican News aus dem Telefonat Kardinalstaatssekretär Pietro Parolins mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Mohammed Schtajjeh.
Zudem müsse sichergestellt werden, dass die Zivilbevölkerung, vor allem die Schwächsten, die Gesundheitseinrichtungen und die religiösen Stätten nicht in den Konflikt hineingezogen würden.
Verurteilung des Hamas-Terrors und Zwei-Staaten-Forderung
Am Freitag hatte Parolin die Terroranschläge der Hamas in Israel auf "das Schärfste" und als unmenschlich verurteilt. Zugleich forderte er erneut eine Zwei-Staaten-Lösung für Israel und Palästina.
In einem am Freitag von Vatican News veröffentlichten Interview äußerte Parolin seine Sorge um die Menschen, die als Geiseln gehalten würden.
Zudem betonte er die Verbundenheit des Vatikans mit den betroffenen, überwiegend jüdischen Familien.
Selbstverteidigungsrecht Israels "im Rahmen der Verhältnismäßigkeit"
Wie Papst Franziskus betonte Parolin das Selbstverteidigungsrecht Israels, "im Rahmen der Verhältnismäßigkeit" und ohne die Zivilbevölkerung in Gaza zu gefährden.
Ein weiteres Blutvergießen dort mit vielen unschuldigen Zivilisten unter den Opfern der Angriffe der israelischen Armee müsse vermieden werden.
Sollte es eine Möglichkeiten für Dialog zwischen Israel und der Hamas-Miliz geben, sollte er sofort und ohne Verzögerung angestrebt werden, unterstützt von der internationalen Gemeinschaft.
Kardinalstaatssekretär besuchte Israels Botschaft beim Heiligen Stuhl
Frieden könne nur auf Gerechtigkeit aufgebaut werden – und die größtmögliche Gerechtigkeit im Heiligen Land sei eine Zwei-Staaten-Lösung. Diese unterstütze der Heilige Stuhl.
Er führe Gespräche mit jenen, die dazu bereit seien. Wie immer stehe der Vatikan auch zu Vermittlungen bereit. Der Kardinalstaatssekretär besuchte am Freitag überraschend Israels Botschaft beim Heiligen Stuhl.
Laut Botschafter Raphael Schutz auf dem Nachrichtendienst X, vormals Twitter, brachte Parolin dort tiefe Betroffenheit und Solidarität mit Israel zum Ausdruck.