Priester aus der Oberpfalz wegen Missbrauchs verurteilt

Bewährung für Sex-Chat

Das Amtsgericht Neumarkt in der Oberpfalz hat einen katholischen Priester wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern ohne Körperkontakt verurteilt. Das Strafmaß beträgt zehn Monate, ausgesetzt auf drei Jahre zur Bewährung.

Ein Mann hält ein Smartphone in seinen Händen. / © Julia Steinbrecht (KNA)
Ein Mann hält ein Smartphone in seinen Händen. / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, wie das für den Geistlichen zuständige Bistum Eichstätt auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Donnerstag bestätigte. Zunächst hatte der Ingolstädter "Donaukurier" berichtet. Der Mann hatte laut Bericht Chatnachrichten mit sexuellem Inhalt an eine Messdienerin geschickt.

Das Bistum Eichstätt hatte Ende März bekanntgegeben, den Mann wegen Vorwürfen übergriffigen Verhaltens sanktioniert zu haben.

Generalvikar Michael Alberter, der Stellvertreter des Bischofs, habe den Amtsverzicht des Priesters angenommen, hieß es damals. Die während der staatlichen Ermittlungen ruhende kirchenrechtliche Voruntersuchung in Rom wird laut aktueller Auskunft fortgesetzt, sobald das Gerichtsurteil rechtskräftig ist.

Chronik der Missbrauchs-Aufarbeitung bundesweit und in Freiburg

Januar 2010: Der Jesuit Klaus Mertes macht öffentlich, dass es an seiner Schule in Berlin sexualisierte Gewalt und Missbrauch gab - und die Fälle lange verschleiert wurden. Der Skandal löst eine Welle von Enthüllungen in der Kirche und in anderen Institutionen aus.

Februar 2010: Die katholischen Bischöfe bitten bei ihrer Vollversammlung in Freiburg um Entschuldigung. Ein Sonderbeauftragter (Bischof Stephan Ackermann aus Trier) wird benannt, eine Hotline für Betroffene eingerichtet.

Blick auf ein Wandkreuz während der Vorstellung des Missbrauchsgutachtens im Erzbistum München und Freising / © Sven Hoppe (dpa)
Blick auf ein Wandkreuz während der Vorstellung des Missbrauchsgutachtens im Erzbistum München und Freising / © Sven Hoppe ( dpa )
Quelle:
KNA