"Allen Menschen, denen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Identität in unserer Kirche oft unsägliches Leid zugefügt worden ist, sichere ich zu: Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, dass für Diskriminierung im Bistum Essen kein Platz ist", teilte er am Freitag mit.
Overbeck zeigte Verständnis für "den Zorn, die Verärgerung und Enttäuschung" nach dem Scheitern des Textes. "Auch wenn nur eine Minderheit der Bischöfe das Grundlagenpapier zur Sexualmoral zum Scheitern gebracht hat, so bleiben doch bei vielen Zweifel, wie veränderungswillig und veränderungsbereit unsere Kirche ist."
Caritas zeigt sich entsetzt
Die Caritas im Bistum Münster zeigte sich "entsetzt" von der Ablehnung durch die Bischöfe. Die Caritas arbeite nach dem Leitsatz "Wir nehmen Menschen an, wie sie sind", teilte der Sozialverband mit.
"Durch die Ablehnung sehen wir uns in dieser Haltung nicht respektiert und in unserer Beratung, Pflege und Begleitung von Menschen gefährdet. Wir erwarten von den Bischöfen die Anerkennung der Lebenswirklichkeit von Menschen in Kirche und Gesellschaft."
In der Sache geht es um ein Grundsatzpapier für die Öffnung der katholischen Sexualmoral. Darüber hatte am Donnerstag die derzeit stattfindende Vollversammlung des Synodalen Wegs - ein Reformprojekt der katholischen Kirche in Deutschland - abgestimmt.
Das Dokument scheiterte an einer Sperrminorität der Bischöfe. Nach einer sehr emotionalen Aussprache berieten die anwesenden Bischöfe und übrigen Delegierten daraufhin in getrennten Krisensitzungen bis in die Nacht hinein über das weitere Vorgehen. Am Freitag setzten die Delegierten ihre Debatte fort.