"Besonders problematisch sind derzeit Cholera und andere Durchfall-Erkrankungen", sagte die Ärztin und Sant'Egidio-Nothilfekoordinatorin Noorjehan Majid. Sie und ihre Mithelfer seien dabei, die Bevölkerung mit Impfstoffen zu versorgen. Zudem verteile Sant'Egidio in mehreren Hilfszentren Lebensmittel, Trinkwasser, Kleidung und Medikamente an Hilfesuchende.
"Zu uns kommen Menschen, die durch den Zyklon Idai alles verloren haben", sagte Majid. Von Mosambiks Hauptstadt Maputo aus würden die Hilfsgüter nach Beira geschickt, das von der Katastrophe besonders schwer getroffen worden sei. Inzwischen gebe es auch Fortschritte zu verzeichnen, so die Medizinerin. So seien die meisten Überschwemmungsgebiete wieder mit dem Auto erreichbar, der Wasserspiegel sinke Stück für Stück. Trotzdem werde es noch lange dauern, bis die Schäden beseitigt seien.
Mehr als 1.000 Todesopfer befürchtet
Der Tropensturm Idai hatte Mitte März das südostafrikanische Mosambik sowie die Nachbarstaaten Malawi und Simbabwe getroffen. In weiten Teilen kam es zu verheerenden Zerstörungen und Überflutungen. Hilfsorganisationen gehen von mehr als 1.000 Todesopfern und Hunderten Verletzten aus. Nach UN-Angaben sind 1,7 Millionen Menschen betroffen, etwa weil ihre Wohnungen zerstört wurden.
Majid arbeitet seit dem Jahr 2002 für das Aids-Behandlungsprogramm "Dream" von Sant'Egidio. Allein in der Stadt Beira werden im Rahmen der Initiative 11.000 Menschen mit HIV therapiert. Zudem setzt sich die Muslimin für die Rechte von HIV-positiven Menschen ein. Für ihr Engagement wurde sie 2016 in Aachen mit dem Klaus-Hemmerle-Preis ausgezeichnet.