Führende Vertreter von mehr als 200 evangelikal und pfingstkirchlich orientieren Verbänden und Kirchen haben zu einem "Besonderen Gebetstag für US-Präsident Donald Trump" am 2. Juni aufgerufen. Nach Ansicht der Sponsoren stehen die USA an einem "gefährlichen Abgrund", wie der Billy Graham Evangelisierungsverband am Dienstag erklärte.
Trumps Haltungs in Kirchen umstritten
Baptistenprediger Franklin Graham, Leiter des nach seinem 2018 verstorbenen Vater Billy benannten Verbandes, schrieb auf Facebook, Trumps Feinde wollten den Präsidenten zerstören. Noch nie sei ein Präsident so stark angefeindet worden. Weiße evangelikale Wähler haben 2016 mit großer Mehrheit für Trump gestimmt. Viele schätzen seine Haltung gegen Abtreibung und für "Glaubensfreiheit" und sein Versprechen, alte Zeiten zurück zu bringen, in denen Amerika traditionelle Werte befolgt habe.
Außerhalb evangelikaler Kreise stößt diese Haltung häufig auf Unverständnis. Auch in Kirchen ist sie umstritten. Der Präsident des Südlichen Baptistenverbandes, J.D. Greear, kritisiert laut Vorabzitaten aus seinem im Juni erscheinenden neuen Buch, Evangelikale hätten in letzten Jahren "viel von ihrer moralischen Autorität verloren". Man sei offenbar bereit, "über Sünde hinwegzusehen, wenn es unseren Interessen dient".