In einem am Wochenende veröffentlichten Schreiben an die serbisch-orthodoxen Gläubigen in Kosovo sprach der Bischof von einem "institutionellen Terror Pristinas". Dieser habe auf verschiedene Weisen letztlich immer das gleiche Ziel: das serbische Volk in Kosovo zur Auswanderung zu drängen.
Serben in Kosovo würden ihre Grundrechte vorenthalten, so der Bischof. Dass in Kosovo alle Bewohner Bürger mit gleichen Rechten seien, sei das Papier nicht wert, auf dem es steht. Politik und Vorgehensweise der Behörden gegen Serben schürten Misstrauen und Intoleranz, noch bestehende Brücken würden zerstört und neue Barrieren aufgebaut.
Vorwurf des doppelten Spiels
Bischof Teodosije (Sibalic) zeigte sich überzeugt, dass die aktuelle Politik letztlich allen Bewohnern Kosovos schade, führe dies doch zu Instabilität und schwäche die Wirtschaft. Internationalen Vertretern in Kosovo warf der Bischof ein doppeltes Spiel vor. Zwar mahnten sie offiziell Rechtsstaatlichkeit und Grundrechte für alle Bewohner an, zugleich aber tolerierten sie stillschweigend Gewalt der Behörden.
Der Bischof betonte, die Kirche spreche sich stets gegen Gewalt und Unterdrückung aus. So habe man die Politik des Milosevic-Regimes in den 1990er-Jahren gegen die albanische Zivilbevölkerung kritisierte; ebenso habe man später die Gewalt extremistischer albanischer Gruppen in Kosovo angeprangert.
An die Serben in Kosovo appellierte der Bischof, "Würde, Mut, Stärke, nationale Einheit und Geduld zu zeigen". Es gelte, besonnen für die eigenen Rechte zu kämpfen und Kosovo auch weiterhin verbunden zu bleiben.