Wiederaufbau des Zagreber Doms macht Fortschritte

Hoffen auf Weihnachtsmesse

Als 2020 in Zagreb die Erde bebte, brach die Turmspitze der Kathedrale ab und beschädigte auch das Dach. Der Wiederaufbau kommt voran: Die Verantwortlichen hoffen, an Weihnachten dort wieder erste Gottesdienste feiern zu können.

Luftbild der historischen Kathedrale von Zagreb mit ihren zu Restaurierungsarbeiten eingerüsteten Türmen. / © OPIS Zagreb (shutterstock)
Luftbild der historischen Kathedrale von Zagreb mit ihren zu Restaurierungsarbeiten eingerüsteten Türmen. / © OPIS Zagreb ( shutterstock )

Die Restaurierung des bei einem Erdbeben im Jahr 2020 stark beschädigten Zagreber Doms kommt voran. Die ersten Gottesdienste seien zu Weihnachten zu erwarten, hieß es seitens der Verantwortlichen. Der Rektor der Zagreber Universität und Bauexperte Stjepan Lakusic betonte laut Nachrichtenagentur IKA, die Bausubstanz des Gotteshauses sei vollständig gesichert. Es sei zu hoffen, dass man einen Weihnachtsgottesdienst im Dom feiern könne.

Die Arbeiten zur vollständigen Wiederherstellung des Doms werden den Angaben zufolge jedoch noch Jahre andauern. Das ursprünglich vorromanische Bauwerk, dem später barocke Elemente hinzugefügt wurden, war schon bei einem Erdbeben im Jahr 1880 so stark beschädigt worden, dass an seiner Stelle ein Neubau im neugotischen Stil errichtet wurde. Bei einem Erdbeben im März 2020 entstanden so starke Schäden am ganzen Bau, dass ein gründlicher Wiederaufbau notwendig war. Unter anderen wurde das Hauptschiff beschädigt, herabfallende Teile der Turmspitze beschädigten auch das Dach.

Inzwischen vollständig gesichert

Wie Bauingenieur Lakusic erklärte, wurden die Mauern des Doms und das Dach inzwischen vollständig gesichert. Die Türme bekommen im Zuge des Wiederaufbaus einen Stahlkern, der im Fall erneuter Erdbewegungen die Bausubstanz kompakt hält, wie es hieß. Die Gerüste im Inneren des Gotteshauses sollen im Laufe des Jahres entfernt werden, so dass die Besucher den Dom auch wieder von innen besichtigen können. Lakusic äußerte die Absicht, den Dom bis Weihnachten für Gottesdienste nutzbar zu machen und im Laufe des kommenden Jahres den ganzen Innenraum für die Nutzung freizugeben.

Unterdessen haben auch die Renovierungsarbeiten am Dom von Pozega im Nordosten Kroatiens begonnen, der bei dem Erdbeben ebenfalls beschädigt worden war. Der spätbarocke Bau weist Risse auf, die nun repariert werden sollen; zudem soll auch hier die Bausubstanz gegen neue Erdbeben gesichert werden.

Jugoslawiens blutiges Ende

SERBEN GEGEN KROATEN:
Zu Beginn des Krieges in Kroatien (1991-1995) zählt die serbische Minderheit im Land rund 580 000 Menschen. Um diese zu "befreien", startet die serbische Armee Angriffe auf Kroatien. Im August 1995 löst die kroatische Armee die Serbenrepublik Krajina mit der Militäraktion "Sturm" auf. 220 000 bis 350 000 Serben flüchten oder werden vertrieben, mindestens 2000 sterben. An vielen Orten kommt es zu flächendeckenden Plünderungen.

Flagge von Serbien / © Tatohra (shutterstock)
Quelle:
KNA